Gewildert wird häufig zur Vollmond-Zeit
Noch immer rätselt die Polizei und die Jägerschaft des Bezirks über den Fund von zwei abgetrennten Rehhäuptern in Gallneukirchen.
GALLNEUKIRCHEN (fog). Eine Spaziergängerin zeigte am 10. Oktober den Fund eines abgetrennten Rehhaupts in einem Maisfeld in der Nähe eines Autohändlers bei der Polizei Gallneukirchen an. Der zuständige Jagdleiter Friedrich Affenzeller gab daraufhin bei der Recherche der Polizei an, bereits am 2. Oktober in einem Maisfeld in der Hans-Zach-Straße das Haupt eines Bockkitzes gefunden zu haben. Seitdem geht die Polizei von einem Wilderer im Raum Gallneukirchen aus. Zwar hat die Jagdsaison am 1. September begonnen, aber es sei unwahrscheinlich, dass die beiden Tierköpfe für die Raubwildjagd verwendet wurden. Die sauber abgetrennten, nicht ausgefransten Häupter sprechen eher dafür, dass sie von jemanden hinterlegt wurden, so die Polizei. "Wir werden in der nächsten Zeit nach verdächtigen Personen die Augen offen halten", meint Bezirksjägermeister Franz Burner zu der Angelegenheit.
2014 war letzte Wilderei
Jährlich gibt es in Oberösterreich 50 bis 70 Anzeigen wegen "Wilderei", genauer gesagt betrifft es den §138, schwerer Eingriff in fremdes Jagd- oder Fischereirecht, bei dem auch eine Schusswaffe mitgeführt wird. Im Bezirk sind es jährlich zirka ein bis drei Fälle. Es komme laut Polizei auch ein paar Mal im Jahr vor, dass Schüsse gemeldet werden, die nicht zuzuordnen waren. Die letzten drei Anzeigen wegen "Wilderei" liegen ein bisschen zurück. Im Herbst 2013 wurden in einem Wald in Zwettl von einem Spaziergänger Rehläufe und Rehfelle eines Rohbocks und eines Rehkitz entdeckt und bei der Polizei angezeigt. Im Jahr 2014 wurde ein Rehhaupt in St. Gotthard gefunden und im selben Jahr zeigte die Kindergartenleitung in Bad Leonfelden den Fund eines Frischlingskopfs in der Sandkiste an. Motive für solche Taten kann alles mögliche sein. Es kann gegen die örtliche Jägerschaft gerichtet sein, es kann wegen dem Wildbret sein, wegen der Lust am Töten oder aufgrund eines Tierhasses. "Interessanterweise häufen sich Anzeigen wegen Wilderei häufig um die Zeit des Vollmonds", ist dem stellvertretenden Bezirkspolizeikommandant Erwin Pilgerstorfer aufgefallen.
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