Umwelt
Finkenfreundlicher Garten
Bekannt ist Bienen- oder Insektengeeignete Grün. Aber auch Vögel brauchen eigene Bedingungen, so der Veldener Ornithologe Andreas Kleewein.
VELDEN. Der Lebensraum für Finkenvögel wird immer kleiner – bedingt durch Verbauung und Zersiedelung der Flächen. Mehr Wohnraum für den Menschen bedeutet weniger Natur für die Tiere, ein logischer Schluss. "Das merkt man auch am schwindenden Vorkommen der Finken. Wenn so häufige Vorgelarten weniger werden, ist das schon bedenklich", sagt Kleewein. Besitzer eines eigenen Gartens können dem allerdings ein wenig entgegenwirken. Für diese Vogelart im Nahrungsspektrum unersetzlich sind Wildkräuter. "Daher Hirtentäschel, Löwenzahn, Vogelmiere, Gänsedistel, Wegrauke oder Wildkamille anpflanzen. Die Samen dieser Kräuter werden von den Finkenvögeln sehr gerne gefressen", so Kleewein. Löwenzahn wächst eigentlich überall, wo kein Rollrasen verwendet wird. Die restlichen Kräuter bekommt man als Saatmischung im Handel. Damit dann „wilde Ecken“ im Garten einrichten. Kleewein: "Einfach diesen Teil sich selbst überlassen. Für uns Menschen ist es ‚verwildert‘ für die Natur genau richtig."
Bäume und Hecken
Wichtig sind auch Bäume, beziehungsweise als Nahrung deren Samen: Ahorn, Ulme oder Birke. Hecken bieten ideale Brutplätze. Auch die beliebten Thujen, besser geeignet sind Buchenhecken oder Hecken aus verschiedenen Arten wie Berberitzen oder Eisdorn. "Wenn es irgendwie geht den Strauchschnitt nicht in die Brutzeit der Finken legen. Diese beginnt im April, Zweitbruten gibt es bis in den Juni, manchmal sogar Juli – für die Tiere ideal wäre ein Strauchschnitt erst ab August", so Kleewein. Was dem Ornithologen Sorgen bereitet: "Die tödlichen Parasiten sind mittlerweile nicht nur mehr beim Grünfinken, sondern auch weiteren Finkenarten übergeschwappt. Wenn man also im eigenen Garten eine Vogelfutterstelle hat und kranke oder geschwächte Tiere entdeckt, die Fütterung sofort einstellen und den Futterplatz gründlich desinfizieren."
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