Vom Osterkugelrollen bis Eierchecken

Ein Fest der Brauchtümer in der Region

Zu Ostern gibt es in der Villacher Gegend viele regionale Besonderheiten. Wir haben ein paar interessante zusammengesammelt: vom Osterbrunnen bis zum Osterkugelrollen.

VILLACH LAND. Osterkugelrollen in Bad Bleiberg (Obmann Marcus Kasper): „Diese Veranstaltung wurde vor langer Zeit vom „Kriagl Club“ ins Leben gerufen. Früher wurde das Osterkugelrollen bei einem Gasthaus in Unterhüttendorf gestartet und ging dann durch das Tal von Gasthaus zu Gasthaus. Man stellte dabei ein Drehbein aus Holz auf, jeder Teilnehmer bekam dann mit einer Holzkugel drei Versuche, auf das Bein zu schießen. Für einen Punkt musste es umfallen, ähnlich wie beim Kegeln der Kegel. Das Dreibein wurde dann immer ein paar Meter nach vorne gesetzt – dieser Ablauf wurde wiederholt, bis man das nächste Gasthaus erreicht hatte. Die gesellige Runde wurde meist von einem Harmonikaspieler begleitet. Aufgrund des zunehmenden Autoverkehrs wurde der Brauch später zum Gasthaus in Unterhüttendorf verlegt und nur dort abgehalten. Dort kam dann noch das „Kriaglschupfn“ dazu, dazu wurde ein Tisch mit einem rutschigen Boden bestückt und mit Seifenwasser angeschüttet. Die Teilnehmer mussten dann einen Bierkrug über den Tisch in ein Feld schupfen, um eine bestimmte Punkteanzahl zu erreichen. Der Brauch fand sein Ende, als das Gasthaus schloss. Jahre später wurde der heutige „Kriagl Club“ von mir und ein paar Freunden neu gegründet und wir haben den Brauch wieder aufleben lassen – am Ostermontag, vermutlich bei der Feuerwehr oder beim ehemaligen Spielplatz. Wir freuen uns sehr, es ist nach Corona wieder das erste Mal.“

Osterbrunnen in Arnoldstein (Obfrau Josefine Ebner): „Der Trachtenverein Arnoldstein pflegt in seiner Tradition auch die Beziehung zur katholischen Kirche. Vor zwei Jahren griff die Pfarrgemeinde die schöne Idee unseres Pfarrers der „Gestaltung von Osterbrunnen“ auf. Um „für das lebenspendende Wasser zu danken“ werden der Brunnen vor der Pfarrkirche Arnoldstein und der Dorfbrunnen in Pöckau mit frühlingshaften Osterkronen dekoriert. Die Frauen des Trachtenvereins und der KFB (Katholischen Frauenbewegung) legen die Kronen mit Buchsbaum und Fichtenzweigen aus und schmücken sie mit bunten Ostereiern und Bändern. Das Grün der Zweige gilt als Symbol der Hoffnung – „Hoffnung auf beständigen Wasservorrat.“ In der Osterzeit - vom Palmsonntag bis Pfingsten - prägen die „Osterbrunnen“ das Ortsbild.“

Osterschießen in Rosegg (Obmann Markus Paul): „Die Brauchtumsgruppe Rosegg führt einige Osterbräuche durch. Von Gründonnerstag bis Ostermontag wird ein beleuchtetes Kreuz gegenüber der Kirche aufgestellt. Am Karfreitag gibt es den Gang mit den Osterratschen durch den Ort, um die fehlenden Kirchenglocken zu ersetzen; am Vormittag die Kinder der Jugendkrampusgruppe, am Nachmittag die erwachsenen Mitglieder. Am Karsamstag veranstalten wir von 16 bis 22 Uhr das Osterschießen bei der Schlossmauer in Rosegg.“

Eierchecken in Latschach (Obmann Günther Sticker): „Diesen Brauch kennt man bei uns in Latschach und den umliegenden Orten rund um den Faakersee. Pünktlich am Ostersamstag, noch vor Fleischweihe und Nesterlsuchen, trifft man sich meist in der Nachbarschaft, um Eier zu checken. Die Dorfgemeinschaft Latschach am Faakersee hält die alte Tradition schon jahrelang aufrecht und versucht, diese auch zu bewahren. Jede Person bringt ein Ei, welches noch nicht österlich geweiht wurde mit, und legt dieses in einer Reihe mit den anderen am Boden auf. Nun muss man hinter eine vorgegebene Linie treten und versuchen, von dort aus mit einem Schilling (!) das am weitesten entfernte Ei zu treffen, sodass der Schilling stecken bleibt. Alle Eier, die in der Linie hinter dem Ei liegen, worin der Schilling steckt gehören dem Schützen. Wer keine Schilling-Münze mehr besitzt - mit einem Euro funktioniert das auch… Definitiv eine sehr nette, verbindende Aktivität, bei der man zwar keine sportliche Höchstleistung vollbringt, dennoch die Gemeinschaft und den Zusammenhalt im Ort stärkt und fördert.

Palmbuschen in der Kreuzen (Landjugend-Obmann Lukas Kilzer): „Das Palmbuschentragen ist in der Kreuzen ein sehr besonderer Brauch.
 Am Palmsonntag treffen sich die Bürger alljährlich zur Palmweihe in der Katholischen Kirche Kreuzen.
 Für die Dorfbewohner sind es mehr als nur ein paar gebundene Zweige, die Süßigkeiten und Bändern geschmückt sind.
 Die meisten Palmbuschen werden selbst gebunden, wobei man auf Draht und Nägel verzichtet, stattdessen werden die Zweige mit den Rindenstreifen der Weide auf den Haselnussstecken gebunden.
 Auch die Farben der Bänder zur Dekoration haben eine Bedeutung. Grün steht etwa für die Freude der Auferstehung und Weiß für die Unschuld Christi. 
Es werden auch Äpfel und Brezen an den Palmbuschen befestigt, um den Vorgeschmack auf das Osterfestessen nach der Fastenzeit zu symbolisieren.
 Aber auch nach der festlichen Weihe haben die Buschen noch Verwendungszweck, je nachdem wo sie platziert werden. Sie sollen Haus und Hof vor Unheil schützen oder aufs Feld gesteckt eine gute Ernte fürs Jahr bringen.“

Aktionen zu Ostern

Zu Ostern werden aber nicht nur die unterschiedlichsten Brauchtümer zelebriert. Damit das Osterfest ein echtes Highlight wird, bieten die nachfolgenden regionalen Betriebe aktuell Osteraktionen an. 

Mehr dazu finden Sie auch in der aktuellen Draustädter-Ausgabe.