Kloster Wernbergs jüngste Schwester
„Bin Fußball-Fan“

Schloss Wernberg ist das österreichische Zentrum der int. Kongretation der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut. Gegründet wurde die Kongretation 1885 von einem Vorarlberger. Schwester Lilian, 2. v. re., mit ihren Ordensschwestern 



 | Foto: Foto: RMK
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  • Schloss Wernberg ist das österreichische Zentrum der int. Kongretation der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut. Gegründet wurde die Kongretation 1885 von einem Vorarlberger. Schwester Lilian, 2. v. re., mit ihren Ordensschwestern
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Lilian Mndolwa, 47 Jahre, ist die jüngste der Missionsschwestern im Kloster Wernberg. Wir haben von ihrem etwas anderen Leben und privaten Leidenschaften erfahren.

WERNBERG. Die Entscheidung, ihr Leben im Kloster verbringen zu wollen, traf Schwester Lilian mit 21 Jahren. „Ich komme aus Tansania, Afrika, und wurde in eine katholische Familie hineingeboren. Schon als kleines Mädchen war ich von den Schwestern bei uns fasziniert. Allerdings waren es keine afrikanischen Schwestern, sie sahen nicht aus wie ich und ich wusste erst nicht, ob ich dann auch eine Schwester werden könne“, erinnert sich Lilian. Den Wunsch ihres Vaters folgend besuchte sie erst das College, es folgte eine Zeit der Unsicherheit, ob das Kloster wirklich richtig für sei sei. „Ich habe in mir gekämpft und fing an zu arbeiten. Der Wunsch kam stark zurück und ich traf meine endgültige Entscheidung, die ich nie bereute“, erzählt Lilian. Nach Kärnten kam sie über einen „Umweg“ in Deutschland. „Unser Orden ist weltweit tätig und wir werden dahin gesendet, wo wir gebraucht werden. Schließlich wurde ich gefragt, ob ich nach Wernberg wolle. Im Mai 2019 zog ich nach Kärnten.“ Schwester Lilian unterrichtet unter anderem in Velden Englisch. Eine Nonne ist sie nicht, hier gibt es Unterschiede: „Nonnen leben isoliert. Wir Schwestern gehen hinaus, wir unterrichten, haben Krankenhäuser oder wie in Wernberg einen Klosterladen und ein -restaurant“, erklärt Schwester Lilian.

Kirche in der Krise?

Wie sieht sie die Rolle der Kirche in der heutigen Zeit? „Für mich ist es keine Krise der Hoffnungslosigkeit, es ist eine Krise, die viel Feuer in sich hat. Die Kirche muss die Zeichen der Zeit lesen, die Türe mehr öffnen und tolerant sein.“ Lilian zählt in Wernberg zu den jüngsten Schwestern: „Unter 60 Jahren sind wir fünf Frauen. In Afrika wird es wieder viel populärer, einige junge Frauen entscheiden sich für ein Leben im Kloster.“ Sie habe es nie bereut, keine eigene Familie zu haben. „Ich arbeite ja auch als Lehrerin, daher bin ich mit jungen Leuten ja immer in Kontakt.“

Schwester Lilian hat es nie bereut, ihr Leben im Kloster zu verbringen 
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  • Schwester Lilian hat es nie bereut, ihr Leben im Kloster zu verbringen
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Der Tag beginnt früh

Wie sieht ihr Tag im Kloster aus? „Es ist kein Klischee, dass wir früh aufstehen. Mein Tag beginnt um 5 Uhr mit persönlichem Beten. Um halb 7 ist eine Messe, dann folgt das Frühstück. Bis zum Nachmittag bin ich in der Schule. Wenn ich hier im Kloster bin, gibt es mittags wieder Gebete, bis 14 Uhr zieht man sich zurück, danach geht jeder seinen Aufgaben nach. Kurz vor 18 Uhr ist das Abendgebet und die Vesper gefolgt vom Abendessen.“ Gefangen im Kloster fühlt sich Lilian nie. „Ich bin frei, wir sind auch nur Menschen und gehen mal auf Urlaub. Manche denken, bei uns geht es so ernst zu. Ich liebe es zu singen, zu tanzen und ich bin ein großer Fußball-Fan. Zu meinen Lieblingsclubs gehören der FC Bayern und Manchester United.“ Sündigt sie auch manchmal? „Oh ja, es ist nicht immer ‚Halleluja‘. Eine Sünde ist für mich, wenn man etwas tut und dann nicht im Frieden mit sich ist. Auch ich mache Fehler.“ Wie sieht sie den Unterschied von Kärnten zu ihrer Heimat Tansania? „Es sind zwei ganz verschiedene Welten. Natürlich spielt auch das Wetter eine Rolle, es ist hier so kalt! In Afrika hat man immer jemanden, mit dem man lachen oder reden kann. Aber ich mag die Kärntner, es sind sehr warmherzige Leute.“

Schloss Wernberg ist das österreichische Zentrum der int. Kongretation der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut. Gegründet wurde die Kongretation 1885 von einem Vorarlberger. Schwester Lilian, 2. v. re., mit ihren Ordensschwestern 



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