Naturpark Dobratsch
Die „Alpenfeuer“ werden wieder gezündet

- Die traditionellen Alpenfeuer sind ein Zeichen der Solidariät. Heuer gedenkt man auch den schweren Waldbränden in Griechenland und Italien.
- Foto: Robert Heuberger
- hochgeladen von Katharina Pollan
Kommenden Samstag werden wieder die traditionellen Alpenfeuer gezündet. Sie stehen als Zeichen der Solidarität zwischen den Alpenländern und -regionen.
NATURPARK DOBRATSCH. Bereits zum 28. mal wird das „Alpenfeuer“ am Samstag, den 14. August, brennen. Die weithin sichtbaren Feuer haben eine lange Tradition: seit Anfang der 1990er wird am Dobratsch und auf vielen anderen Bergen „gezündelt“ und gelten als Signale für den Erhalt der Alpen als eigenständiger und einzigartiger Lebens-, Natur- und Kulturraum.
Shuttlebus
Am Samstag, 14. August, geht es ab 19 Uhr beim Parkplatz Rosstratte los. Ein Naturpark-Sonderbus fährt um 18 Uhr am Villach Hauptbahnhof weg und bringt die Besucher um 21.30 Uhr auch wieder zurück. Erwachsene zahlen sechs Euro, Kinder bis 18 Jahre fahren für drei Euro mit.
Ein kleines Feuer
Heuer wird Naturpark Vorsitzendende Irene Hochstetter Lackner auf der Rosstratte auch einen besonderen Ehrengast begrüßen dürfen: Živa Novljan, eine Fachexpertin der Alpenkonvention. „Die Alpenfeuer verstehen sich als überparteiliche und internationale Aktion, um auf wichtige Umweltthemen aufmerksam zu machen. Das heurige Jahresthema der Alpenfeuer ‚Klimawandel und Wasserhaushalt‘ ist für unseren Villacher Hausberg, den Trinkwasserberg, von besonderer Bedeutung. Gleichzeitig möchten wir uns aber auch solidarisch zeigen und denken an die Waldbrände in Griechenland und Italien. Daher haben wir uns heuer entschieden nur ein kleines Feuer anzulegen. Das kommt auch der Natur zu gute“, sagt Hochstetter-Lackner. Da der Dobratsch die längste Tradition an Feuern im Alpenraum aufweise, sei es wichtig, diese Tradition aufrecht zu erhalten.
Zeichen der Solidarität
Die von Wien bis Nizza lodernden Höhenfeuer sind ein Zeichen der Solidarität zwischen den Alpenländern und -regionen, zwischen den Menschen aus den urbanen Zentren und der Alpenbevölkerung. Die Höhenfeuer stehen auch als Symbol, dass die Belastungen der Umwelt und die Bedrohungen der kulturellen Eigenarten nicht Halt machen vor den Grenzen. Höhenfeuer sollen auf die Einmaligkeit der Alpen aufmerksam machen sowie ein Zeichen setzen für ein Europa der Regionen, für die Alpen als eigenständige, aber auch integrierte Region.
Ein Statement
Seit zwei Jahren ist der Naturpark Dobratsch Mitorganisator des Alpenfeuers am Dobratsch und tritt in die Fußstapfen von Begründer Gerhard Leeb, der 26 Alpenfeuer am Dobratsch veranstaltet hat. „Seit mehr als dreißig Jahren brennen alpenweit, zwischen Ligurien und Slowenien wieder die mittelalterlichen Mahn- und Warnfeuer. Kontrolliert, aber weithin sichtbar und allen Alltäglichkeiten zum Trotz. Entstanden im Schweizer Kanton Graubünden zu einem Zeitpunkt, an dem wir das Klima noch halbwegs 'im Griff' hatten. In jedem Jahr hatten wir die Diskussionen, mussten wir uns den aktuellen Gegebenheiten – wie Trockenheit oder Starkregen – anpassen. Ausgelassen haben wir es nie! Selbst im Jahr des Feuerverbotes waren wir hier oben, um es zumindest virtuell 'brennen' zu lassen. Diese 'konstruktive Sturheit' hat dazu geführt, dass 'Feuer in den Alpen' in Kärnten inzwischen ein Traditionsfeuer geworden ist. Dieses 'Zusammenkommen' am Berg, am Feuer, ist aber viel mehr als nur 'zündeln'. Es ist etwas zutiefst Archaiisches. Beim Blick ins Feuer erinnert sich unsere Seele an vergangene Zeiten. Wir werden offener, 'berührbarer'. Seitdem die Flammen die Menschheitsgeschichte begleiten war für unsere Vorfahren alles ein wenig leichter und die Winter in den Höhlen wurden erträglicher. Es erinnert uns aber auch daran, dass es zwei Seiten hat. Kontrolliert ist es ein Segen – unkontrolliert wird es zum Fluch. Genau aus diesem Grund sind diese jährlichen Feuer zwischen Nizza und Wien wichtig und genau deshalb fügen sie sich in die Tradition der mittelalterlichen Mahn- und Warnfeuer ein: Daran zu mahnen wie sorglos wir mit unserem einzigen 'Heimatplaneten' umgehen“, spricht er in einem Statement.
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