Weissensee
Eisiger Fisch aus dem Weissensee
Eine dicke Eisschicht ermöglicht auch im Winter viele Aktivitäten am Weißensee – auch das Eisfischen.
WEISSENSEE. "Das Fischen im Winter ist etwas ganz Besonderes und eine Möglichkeit in der Natur durchzuatmen und abzuschalten", Hans Rohr weiß, wovon er spricht. Vor vielen Jahren hat der 56-Jährige in der Freizeit eine Leidenschaft und einen Ganzjahres-Sport für sich entdeckt: das Fischen.
Nicht ohne Bohrer
Mit Schlitten, dem obligatorischen Eisbohrer, Ködern und natürlich den erlaubten zwei Angeln zieht es Rohr auch im Winter an den Weißensee. Dort, wo Eismeister Norbert Jank für die Agrargemeinschaft Weißensee und alle, die dort eine Fischerkarte erworben haben, Flächen am Ufer freigibt, ist das Ziel. "Vier bis fünf runde Löcher muss ich im Abstand von zwei bis drei Metern ins Eis bohren", erklärt Eisfischer Rohr. Mit besonderen Ködern versucht er Barsche, Hechte und Reinanken anzulocken. Dabei wird mit der Angel auf dem Grund des Sees "gezupft". Nur diese Fischarten stehen derzeit nicht unter Schutz.
Mit viel Geduld
"Eisfischen ist eine besondere Geduldsaufgabe. Man weiß nie, was passiert", erklärt der Hobbyfischer und ist dann froh, wenn sich auf dem Schlitten auch eine Sitzmöglichkeit und eine Kanne heißer Tee finden. Das kann schon mal den ganzen Tag dauern. Ob am Ende des Tages eine Fischmahlzeit steht, weiß man nie. Fest steht, dass der Fisch auch geschmacklich etwas ganz Besonderes ist. Ganz allein ist der Eisfischer nicht immer.
Man trifft sich gern
Ein Austausch mit anderen findet statt und man trifft sich auch mal auf dem Eis des Weißensees, das früher gern mal einen halben Meter dick war. Inzwischen sind es immer noch 25 bis 30 Zentimeter – je nach Winter und ab Mitte Dezember sollte das Eis tragfähig sein, damit auch andere Aktivitäten auf dem See möglich sind. "Irgendwie ist das Eisfischen eine eigene Wissenschaft, denn man sieht die Fische ja nicht", verrät Hans Rohr, der schon als kleiner Junge rund um und am Weißensee gefischt hat. Keine Stunde der Geduldsaufgabe möchte er missen. Noch heißt es heuer etwas Geduld haben bis zum ersten Angeltag. Die Temperaturen am Weißensee fallen und die Prognose für einen eisigen See steht gut. Hans Rohr ist einer von denen, die sich darauf besonders freuen.
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