Rosegger Skulpturenpark
"KärntenUniversum" verbindet die Volksgruppen
In Rosegg errichtet Künstler Ulrich Mertel gerade einen Skulpturenpark. Das "KärntenUniversum" ist erst der Anfang. Im Frühling zeigt "Memory" die Evolution als Ganzes.
ROSEGG. Auf einem Grundstück links neben der Straße Richtung Faaker See am Ortsende von Rosegg hat Ulrich Metrel, ein seit 1985 in Wien lebender Kärntner Bildhauer, das "KärntenUniversum" geschaffen. "Weil ich am 10. Oktober in Kärnten geboren wurde, bin ich wohl eine Art Abwehrkämpfer. Schon als Kind bin ich zum Denkmal im Ort gepilgert, das nicht mehr als eine Betonmauer mit Inschriften ist. Dem wollte ich ein positives, in die Zukunft gerichtetes Denkmal entgegensetzen", verrät der Künstler, der sich darüber freut, dass sich politisch einiges geändert hat: "Ich bin gegenüber vom Standort meiner Skulptur aufgewachsen und erinnere mich noch genau daran, wie in den frühen Siebzigern die zweisprachige Ortstafel weggerissen wurde. Das war ein gruseliges Erlebnis!"
Fliegende Kärntner
Die Idee zur Skulptur mit den fliegenden Kärntnern kam Mertel 2019 während eines Gasthausgesprächs: "Meine Mutter hat mir immer erzählt, dass wir in Kärnten im Paradies leben. Deshalb habe ich Adam und Eva ins Paradies gestellt. Eva ist Kärntner Slowenin, Adam Kärntner. Beide verbrüdern sich." Daneben fliegen der Teufel mit blitzblauem, entblößtem Oberkörper und der Bischof mit hochrotem Kopf. Mertel: "Kärnten ist das Land der Krampusumzüge, die Kirche der Gegenpart im Kampf zwischen Gut und Böse. Mit der Kasnudldame und dem Musikanten, der auf Festln aufspielt, verweise ich auf noch zwei Dinge, die den Kärntnern heilig sind."
Das Kärntner Doppelherz
Das Kärntner Herz im Zentrum hat der Bildhauer vom Wiener Herz abgeleitet: "Es ist eine Kombination aus klassischer und anatomischer Herzform. Die Skulptur stellt die positive Entwicklung im Zusammenleben der einst rivalisierenden Volksgruppen von Kärntnern und Kärntner Slowenen dar. Alle Teile sind als Trabanten durch Nabelschnüre mit dem Doppelherz verbunden."
Skulpturenpark geplant
Auch das Figurenkabinett im Schloss Rosegg, das Abstimmungsdenkmal vorm Gemeindeamt mit slowenischen Liedern und Kärntnerliedern und das Baumlabyrinth sind Werke, die Mertel realisiert hat: "Und das ,KärntenUniversum' war erst der Startschuss. Ich werde den Skulpturenpark sukzessive erweitern!" Die neue Skulptur "Memory" ist bereits in Arbeit: "Sie zeigt einen Taucher, der sich an einem Buckelwal festhält, stehend auf einem Einzeller. Als Symbol unserer Herkunft zeigt ,Memory' die Evolution als Ganzes." Auch Bürgermeister Franz Richau freut sich auf den Skulpturenpark, der bald öffentlich zugänglich gemacht wird: "Das ist eine kulturelle Aufwertung!"
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