Rauchfangkehrerinnen am Vormarsch
"Teilzeitjobs gibt es bei uns nicht"

Jenny Ampferthaler und Eileen Pail sind ein eingespieltes Team. | Foto: Privat
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  • Jenny Ampferthaler und Eileen Pail sind ein eingespieltes Team.
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In den Rauchfangkehrer-Betrieben in und rund um Villach herrscht auch diesen Dezember Hochbetrieb. Viele Hausbewohnerinnen und Hausbewohner wollen noch an Knöpfen drehen bevor das neue Jahr da ist.

VILLACH, VILLACH LAND. Wer bei dem Begriff Rauchfangkehrer an einen Mann mit schwarzer Kleidung und schwarzem Hut denkt, liegt grundsätzlich nicht falsch. Jedoch gibt es in den letzten Jahren immer mehr Frauen, die sich für den Lehrberuf entscheiden. Eine dieser Damen arbeitet bei der Firma Steiner in Wernberg. Jenny Ampferthaler ist seit sechs Jahren als Rauchfangkehrerin tätig. Die Zeit vor Weihnachten und Silvester gibt es natürlich immer sehr viel Arbeit.

Hände schütteln und Knöpfe drehen

Viele Kundinnen und Kunden wollen sich das Glück, welches Rauchfangkehrerinnen und Rauchfangkehrer ins Haus bringen, auch in ihr Zuhause holen. „Viele wollen uns dann angreifen, an unseren Knöpfen drehen und uns die Hand geben. Wenn ihre Hand dann mit Ruß voll ist, sind sie schon glücklich“, so die 21- jährige. Wichtig ist es Ampferthaler und ihren Kolleginnen und Kollegen, dass sie, auch wenn es viele Haushalte an einem Tag sind, ihren Kehrplatz bis zur Sohle des Kamins sauber hinterlassen und ihre Kundschaften nach dem Besuch nicht putzen müssen. „Vor allem müssen aber der Kamin und die Sohle sauber sein“, schmunzelt Ampferthaler. Oft kann der Beruf sehr fordernd sein und man ist immer in Bewegung und manchmal auch auf Dächern unterwegs. „Hier halten wir uns dann gegenseitig die Leiter“, sagt die Rauchfangkehrerin, die den Zusammenhalt mit ihren Kolleginnen und Kollegen sehr schätzt.

Besseres Werkzeug

Ihre Kollegin, Eileen Pail ist diejenige, die die Leiter dann hält. Oder auch umgekehrt. Pail kam vor 17 Jahren in die Branche und erfüllte sich ihren Kindheitswunsch. Damals war der Beruf noch eine reine Männerdomäne. „Als ich anfing, waren wir in ganz Kärnten zwei Frauen, die den Beruf ausübten“, erinnert sich die erfahrene Rauchfangkehrerin zurück. Laut ihr gibt es immer genügend zu tun. In den letzten zwei Jahren kamen aber wieder mehr Haushalte hinzu, da die Einzelöfen, beispielsweise Holzöfen, wieder gefragter sind und zusätzlich zur normalen Heizung installiert werden. Pail: „Die Arbeit ist aber leichter geworden, da sich das Werkzeug verbessert hat und die alten Schlieferkamine, wo man noch als ganzes hineinsteigen und klettern musste, kaum mehr vorhanden sind.“

Man kennt sich

Bei Fortbildungen kann man schon gut erkennen, dass immer mehr Frauen als Rauchfangkehrerinnnen tätig sind. Auch im Arbeitsalltag passiert es, dass man sich über den Weg läuft. Das bestätigt Birgit Arich: „Wir kennen uns eigentlich alle, vor allem die Frauen in unserem Beruf.“ Sie ist bereits seit 1997 als Rauchfangkehrerin tätig. Die meiste Zeit verbrachte sie bei der Firma Kerth und seit diesem Jahr ist sie bei der Firma Bauer tätig. Ihre erste Lehre schloss sie im kaufmännischen Bereich ab und fand darauffolgend keine Anstellung. In dieser Zeit klopfte der Rauchfangkehrer an ihrer Tür und es war um Birgit Arich geschehen.“Ich hatte ab diesem Zeitpunkt die Eingebung, dass ich Rauchfangkehrerin werden will und hielt einen Tag später auch schon meinen Lehrvertrag in der Hand“, erinnert sich die zweifache Mutter zurück. Sie weiß auch warum die Frauenquote in der Branche noch immer ziemlich niedrig ist. In dem Beruf gibt es entweder 100 Prozent oder nichts. Das heißt, es gibt keine Teilzeit-Anstellungen. Arich: „Das ist dann als Mutter ziemlich schwierig. Ich habe es nur durch Unterstützung geschafft als Rauchfangkehrerin zu arbeiten und zwei Kinder großzuziehen.“ Wenn man die drei Rauchfangkehrerinnen fragt wie sie am liebsten Glück bringen, sind sich alle einig. Das drehen an den Knöpfen ist die gängigste Variante.

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