Gemeinde Arriach
„Unvorstellbar was da von allen geleistet wurde“

Gemeindeübung der Freiwilligen Feuerwehr in Arnoldstein. | Foto: Privat
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  • Gemeindeübung der Freiwilligen Feuerwehr in Arnoldstein.
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Wie schon im Zuge der Gemeindereportage in Treffen erwähnt wurde, waren im heurigen Jahr die Blaulichtorganisationen und ihre Mitglieder gefordert. Speziell im Sommer wurden sie auch in Arriach dringender als je zuvor gebraucht und waren sofort zur Stelle, um zu helfen.

ARRIACH. Neben der Marktgemeinde Treffen war auch Arriach von dem heurigen Unwetter betroffen. Die gesamte Gemeinde war in der ersten Woche von der Außenwelt abgeschnitten und es musste sogar der Zivilschutzalarm ausgelöst werden. Die WOCHE hat dazu mit Christian Unterkofler, Kommandant der Feuerwehr Laastadt, Libert Pekoll, Bezirksfeuerwehrkommandant Villach Land und Markus Müller, Gemeindefeuerwehrkommandant Arriach, über das heurige Jahr und den Einsatz gesprochen.

Rückblick auf das Jahr 2022

Auf die Frage, wie das heurige Jahr rückblickend gesehen wird, kam Unterkofler, Pekoll und Müller jeweils das gleiche Ereignis in den Sinn, nämlich das Unwetter von Ende Juni. „Das Unwetter-Ereignis war sowohl für die Feuerwehr als auch die Bevölkerung ein prägendes Ereignis, dass uns heuer alle betroffen hat,“ so Christian Unterkofler. Libert Pekoll sagt zum Jahr 2022: „Es war ein sehr herausfordernder Einsatz, den wir in dieser Größenordnung noch nie erlebt haben. Glücklicherweise können wir sagen, dass das restliche Jahr soweit ruhig verlaufen ist.“ Auch Markus Müller geht die gesamte Situation noch sehr nahe. „Es war sehr intensiv. Wir waren elf Tage lang durchgehend im Einsatz und speziell der erste Tag war sehr fordernd, da wir die Situation noch nicht richtig einschätzen konnten. Das Schlimmste für mich war, dass uns die Menschen angerufen haben, weil sie Hilfe brauchten und wir am Beginn des Unwetters nicht helfen konnten, da wir uns selbst in Lebensgefahr gebracht hätten.“ Pekoll fügt noch hinzu: „Es kamen Wassermaßen, Steine und sogar Brückenreste auf uns zu. Wir hatten am Beginn des Ereignisses keine Chance zu helfen, ohne uns selbst in Lebensgefahr zu bringen.“

Entscheidungen treffen

Die Situation im Juni war für alle drei eine ganz neue Herausforderung. „Man hat zum einen eine Verantwortung gegenüber den Kameraden, möchte den Bürgern aber gleichzeitig auch helfen. Zum Beispiel gab es eine Situation in der wir von der anderen Straßenseite abgeschnitten waren. Auf der anderen Seite war ein Lama und dessen Besitzer wollte, dass wir es retten. Wir konnten aber nicht zu dem Tier durchdringen ohne uns selbst in Gefahr zu begeben. Solche Momente prägen einen einfach und man muss die richtige Entscheidung treffen. Am Ende konnte sich das Tier selbst befreien und es war wirklich schön das mitzuerleben,“ so Unterkofler. Markus Müller kann sich noch an eine andere Situation erinnern. „Wir hatten gerade unseren Einsatz als eine Bewohnerin uns bat ihre Pferde aus dem Stall zu befreien. Mittlerweile war dort schon so viel Wasser und Schlamm, dass wir die Tiere nicht erreichen konnten ohne uns selbst in Lebensgefahr zu bringen. In diesem Moment muss man die Situation abschätzen und eine Entscheidung für sich aber vor allem auch für die Kameraden treffen.“

Verarbeitung der Situation

Alle drei gaben uns einen Einblick in ihren Einsatz und wie schwer es am Ende war die richtige Entscheidung zu treffen. Für die Einsatzkräfte war es danach wichtig das Gespräch mit anderen Kollegen zu suchen, um das Gesehene so besser zu verarbeiten. „In dieser Ausnahmesituation kommt die Ausbildung und Erfahrung jedes Einzelnen zu tragen. Wenn eine Person mit der Situation nicht umgehen kann, dann merken wir das als Kollegen natürlich. Dann ist es wichtig zu dieser Person hinzugehen und das Gespräch zu suchen. Daher war es für uns alle wichtig im Rüsthaus zusammenzusitzen und über das Erlebte zu sprechen,“ sagt Pekoll.

Zusammenhalt im Ort

Sowohl Unterkofler als auch Pekoll und Müller erwähnten im Interview den Zusammenhalt in der Gemeinschaft aber auch die Unterstützung, die weit über die Gemeindegrenzen hinaus ging. „Es gab aus ganz Kärnten Unterstützung und unterschiedliche Spenden für uns und die Gemeinde. Das war enorm. Man hat uns nicht im Stich gelassen. Zusätzlich war das Miteinander mit den Kameraden enorm wichtig. Die Frage "Wie geht es dir?" hat in dieser Zeit eine neue Bedeutung bekommen. Es wurde viel gesprochen und zugehört. Der Zusammenhalt war wirklich einzigartig,“ so Markus Müller. Christian Unterkofler ergänzt dazu: „Die Kameradschaft ist eine der wichtigsten Säulen für uns. Wir sind sehr dankbar für alle freiwilligen Helfer und sind zuversichtlich, dass jeder Einsatz den Zusammenhalt noch weiter stärken wird.“

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