Wasser auf Almen ist kostbar
Die Käseproduktion braucht viel Wasser, doch wo kommt das fließende Nass auf den Almen her?
GAILTAL (nic). Waren Sie schon einmal auf einer Almhütte und haben ganz selbstverständlich den Wasserhahn aufgedreht? Das ist absoluter Luxus und dahinter stecken viel Mühe und ein Geschenk der Natur.
Peter Hebein von der Agrargemeinschaft Egger Alm macht deutlich: "Das Wasser fließt zwar in der Almwirtschaft und in der Käserei, aber in erster Linie ist es in den Brunnen für die Tiere. Das war immer so."
Pächterin Elisabeth Buchacher bestätigt andererseits, wie wichtig das kühle Nass ist: "Für die Käseproduktion und die Almküche brauchen wir das Wasser ganz dringend." Ein bewusster Umgang mit der Ressource ist aber immer erforderlich.
"Das Wasser kommt aus Bergquellen im Umland, von dort, wo die italienische Grenze entlangläuft und speist unsere Brunnen", sagt Peter Hebein, der mit seinem Hof im Tal verknüpft, selbst Anteile an der Alm besitzt.
Er selbst hat sich maßgeblich vor rund zehn Jahren darum bemüht, dass die Wasserqualität passt. Durch Oberflächenwasser an den Quellen gab es Verunreinigungen. Seither wird das H2O mit UV-Licht bestrahlt.
Eine eigene Wasserquelle hat auch die Straniger Alm. "Aus Umweltgründen war es vor fünf Jahren erforderlich eine neue Quelle oberhalb der Almhütte zu erschließen", weiß Pächter Klaus Kanzian. "Schmelz- und Regenwasser speisen die Quelle zusätzlich."
Eigenes Kraftwerk
Ein Bassin sorgt für Speichermöglichkeiten, damit weder dem Almbetrieb noch dem ebenfalls damals neu gebauten Mini-Kraftwerk das Wasser ausgehen. "2017 war ein sehr trockenes Jahr. Da konnte es schon mal eng werden", erinnert sich Kanzian. Das Anstellen der Waschmaschine, das Spülen des Geschirrs (zum Teil gab es kompostierbares Einweggeschirr) oder das Duschen waren wohl überlegt.
In der Almkäserei muss das Wasser jedoch auch hier fließen, damit der gute Almkäse seine Qualität behält.
Daten und Fakten zum Almwasser
• Auf der Straniger Alm wird das Wasser vom Berg nicht nur für die Speisung der Wasserleitungen benötigt, sondern auch um das vor fünf Jahren errichtete Mini-Wasserkraftwerk zu speisen. Wenn genug Wasser da ist, ist der Almbetrieb auch in puncto Strom autark.
• Auf der Egger Alm hat die Agrargemeinschaft bereits 2009 die Zeichen der Zeit erkannt und in der Nähe der Quellen (liegen fast ausschließlich auf der italienischen Seite) ein Pumpenhaus errichtet.
Verunreinigungen durch Oberflächenwasser machten es notwendig das Wasser mit UV-Licht zu bestrahlen. Entsprechende Technik wurde verbaut. Sie ist nahezu wartungsfrei und stellt eine konstant gute Wasserqualität sicher.
• Das Wasser, das in verschiedene Brunnen fließt, ist in erster Linie für die Tiere, aber es kommt auch den Menschen auf der Alm zugute.
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