Villach Land
Weinstöcke blieben vom Frost noch verschont
WERNBERG. Anders als Marille oder Apfel blieben die Weinstöcke vom nächtlichen Frost der letzten Woche verschont. „Da die Weinstöcke jetzt noch nicht austreiben, waren die vergangenen kalten Nächte kein Problem", erklärt Alexander Egger vom Sternberg Weingut Egger. „Noch kältere Temperaturen hätten die Stöcke allerdings zum Platzen bringen können, da diese schon im Saft stehen", so Egger. Doch dieses Jahr blieb man noch verschont. In Kärnten sind auch die frühen Weinsorten immer etwas später dran, als beispielsweise in Frankreich. „Kritisch kann es noch einmal zum nächsten Vollmond, am 24. und 25. April, werden, da sind dann auch die ersten jungen Triebe zu sehen."
Mit Kerzen gegen Frost
Wird es zu dieser Zeit dann doch noch einmal richtig kalt hilft sich Egger mit Paraffinkerzen und Stroh. Ein enormer zeitlicher und mit hohen Kosten verbundener Aufwand. Die Paraffinkerzen, Metallkübel gefüllt mit Paraffin und einem Docht, werden in frostigen Nächten drittelweise angezündet. „Sind die Temperaturen unter 0 Grad zünden wir gegen 22 Uhr, noch einmal um Mitternacht oder 1 Uhr und zwischen 3 und 4 Uhr Früh die Kerzen in den Weinhängen an. So heben wir die Temperatur in der Austriebszone der Stöcke – dieser befindet sich in circa einem Meter Höhe – um 3 bis 4 Grad", sagt Alexander Egger. Die Kosten für eine Paraffinkerze belaufen sich auf 6 bis 7 Euro. „200 bis 250 Stück benötigen wir pro Hektar", so der Winzer. Auf über 4,5 Hektar wird am Sternberg Wein angebaut.
Mit Stroh wird vernebelt
In den Morgenstunden wird dann noch zusätzlich Stroh angezündet und durch den Rauch werden die Triebe „vernebelt". „Das Auftauen kostet die Pflanzen viel Energie. Der Rauch hilft die Wärmeabstrahlung zu verringern und nach dem Frost eine zu schnelle Einwirkung der Sonne zu verhindern. Zu schnelles Auftauen gefrorener Pflanzenteile kann den Schaden nochmals erhöhen.
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