Die Freuden und Leiden eines Trainers
Der Villacher Dragan Kunic ist ein erfolgreicher Fußballtrainer mit Herz. Vergangenen Samstag ging er aber durch die Hölle.
LANDSKRON (Peter Tiefling). Als Fußballfan fragt man sich oft, warum tut sich ein Mensch, den Job eines Trainer an. Ein Job, bei dem man viel bewegen kann. Aber auch ein Job, wo der persönliche Erfolg immer von der Leistung, Einstellung und dem Willen seiner Spieler abhängig ist. Der Villacher Dragan Kunic ist erfolgreicher Cheftrainer beim Tabellenzweiten SC Landskron (Unterliga West), stellte sich aber am vergangenen Samstag selbst diese Frage. Im Match gegen Radenthein (2:2) lies sein Team Torchancen für eine ganze Saison ungenützt und ging auch deshalb nicht als Sieger vom Platz. „Obwohl ich diesmal 90 Minuten durch die Trainerhölle ging, liebe ich den Fußball. Auf der einen Seite ist es das Schöne am Sport, das vieles nicht planbar ist, zum Anderen eine Herausforderung seine Elf nach solchen Spielen wieder aufzubauen gegeben. Daher bin ich seit 28 Jahren im Trainergeschäft", sagt Dragan Kunic.
Vierfacher Meistermacher
Der gebürtige Bosnier hat in seiner langen Trainerlaufbahn schon einige Kampfmannschaften betreut und gilt als Trainer mit Herz und Vereinsverbundenheit. „Wenn ich einmal an einem Club mein Herz verloren habe, dann kann es schon sein, dass ich mehrmals dort tätig bin. So war Wernberg meine erste Trainerstation und in Summe saß ich dreimal als Chef auf der Kommandobrücke. Aber auch nach Hermagor kehrte ich einmal zürück", sagt Kunic. Aktuell ist der zweifache Familienvater und stolzer zweifacher Opa in seiner zweiten Amtsperiode beim SC Landskron als Trainer tätig. „Beim ersten Mal schafften wir den Aufstieg in die Kärntnerliga. Vielleicht gelingt uns dieses Kunststück heuer abermals. Das Zeug dazu hätte mein Team“, sagt Kunic. Und das der TANN-SPAR Angestellte Meistermannschaften formen kann, hat er mit seinen bisherigen vier Meisterkronen (Magdalen (2), Wernberg, Fürnitz) bereits gezeigt.
Willensstärker
Besonders seiner Trainertätigkeit bei den Carinthinas Soccer Women, kann Kunic viel Positives abgewinnen. „Damenfußball ist zwar nicht so schnell, wird aber deutlich unter seinem Wert geschlagen und verdient zudem mehr Respekt und Anerkennung. Frauen sind willensstärker, ehrgeiziger und zielstrebiger, als ihre männlichen Fußballerkollegen“, sagt Kunic. In den nächsten Runden (Lind/auswärts, Matrei/Heim) werden seine Spieler aber all diese Attribute abrufen müssen, wollen sie in die Kärntner Liga aufsteigen und ihren Trainer nicht wieder leiden sehen.
ZUR SACHE:
Name: Dragan Kunic
Geboren: 30. Juli 1964 (Sarajevo (Bosnien und Herzegowina)
Gattin: Zerina
Kinder: Dino, Vasco, Jannine (Schwiegertochter)
Enkelkinder: Mia, Lea
Wohnhaft: Wernberg
Verein: SC Landskron (Unterliga West)
Trainerausbildung: UEFA B-Lizenz
Meistertitel: Wernberg (Unterliga West), Magdalen (Unterliga West, 1. Klasse B), Fürnitz (1. Klasse B) und Bundesligaaufstieg (Relegation) mit den Carithian Soccer Woman
Trainerstationen: Landskron (2mal), Wernberg (3), Magdalen (2), Hermagor (2), Treffen, VSV, ATUS Ferlach, Fürnitz, Carinthinas Soccer Women
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