Sophie Sorschag
Druck gibt es nur im Schuh
Schisprungteamweltmeisterin Sophie Sorschag bereitet sich auf die Olympiasaison vor. Mit der Woche Gailtal sprach sie über Pandemie, Training, Druck und Sommer.
REISACH. Frau Sorschag, aktuell spitzt sich in Österreich die Coronasituation wieder zu. Wie gehen Sie persönlich damit um?
Ich und auch meine Teamkolleginnen halten uns zu einhundert Prozent an die Vorschriften und werden bei jeder An- und Abreise von Trainingslehrgängen mittels PCR getestet. Wir tragen in jeder Situation die FFP2-Maske, halten Abstand, waschen immer unsere Hände und vermeiden unnötige Kontakte. Ich finde, dies sollte auch die Mitmenschen machen. Denn es sind wichtige Schritte, um der Pandemie Einhalt zu gebieten. Wir werden uns auch weiterhin sehr vorsichtig verhalten.
Wie und wo haben Sie ihren Sommerurlaub verbracht?
Sommerurlaub gab es für mich heuer nicht wirklich. Meine Reiseziele waren eher die vielen verschiedenen Schanzen in Europa mit den dazugehörigen Trainingslehrgänge, sowie drei internationale Mattenspringen.
Also perfekt vorbereitet für Weltcup und die Olympiaqualifikation Peking 2022?
Finde ich schon. Wir waren auf verschiedenen Sprunganlagen in Frankreich, Deutschland Slowenien, Polen und auf unseren österreichischen Bakken zum Training und am Technikfeilen.
Gibt es wieder neue Sprungregeln?
Im Grunde genommen keine gravierenden. Nur so viel, dass unsere Anzüge enger anliegen müssen. Aber darauf muss eher unsere Anzug-Schneiderei achten.
Welche Hebel müssen Sie bei sich persönlich bis zu den kommenden Weltcupbewerben noch ansetzen?
Definitiv den Konstanzhebel. Das haben die beiden Sommerbewerbe ganz klar aufgezeigt. Ich war einmal gesamt elfte und bei der zweiten Station auf Platz 12. An beiden Bewerbstagen in Weichsel (Polen) hatte ich aber immer einen guten und einen weniger guten Sprung. So war es auch Anfang August in Courchevel wo ich im 2. Durchgang regelrecht abgestützt bin. Den starken Wind lasse ich für mich nur bedingt als Entschuldigung durchgehen. Daher liegt mein größter Focus jetzt auf Konstanz. Gleichbedeutend mit in Folge zwei gute und weite Sprünge in den Auslauf setzen. Ich weiß, ich kann es und werde es bringen. Die Formkurve zeigt nach oben.
Machen Sie sich da nicht Druck für die Weltcup- und Olympiasaison?
Nie und nimmer. Ich bin erst 23 Jahre alt und hoffe noch lange im Damenschisprungsport mit dabei sein zu können. Wir haben heuer ein starkes ÖSV-Team und es können wahrscheinlich nur fünf von sieben Springerinnen nach Peking anreisen. Darüber mache ich mir aber nicht im geringsten Gedanken. Wenn ich die Leistungen, zu denen ich im Stande bin, abrufen kann, werden ich dabei sein. Wenn nicht, halte ich meinen Kolleginnen die Daumen und werde auf Mailand/Cortina 2026 hinarbeiten. Ich habe hoffentlich noch sehr viel Spitzensportzeiten vor mir. Und außerdem, ich durfte schon Teamweltweltmeisterin werden. Bereits mehr, an was ich mir jemals im Leben gewagt habe, zu denken. Da kann es keinen inneren Druck mehr geben.
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