Interview: Dietmar Riegler RZ Pellets WAC

„Es wird eine enge Meisterschaft“

Der RZ Pellets WAC startete in die Bundesliga. Die WOCHE sprach mit Präsident Dietmar Riegler.

WOLFSBERG: Herr Präsident, die Meisterschaft ist bereits drei Spieltage alt und euer Start ist geglückt. Wie für Sie erwartet?
Dietmar Riegler: Meine Hoffnungen wurden erfüllt. Unsere ersten Gegner waren bisher Konkurrenten auf Augenhöhe. Daher habe ich schon erhofft, mit zählbaren Ergebnissen loslegen zu können. Auch. weil unser Spielerkader gegenüber der letzten Saison um einiges stärker aufgestellt ist. Zum Glück ist Vieles aufgegangen. 'Denn Siegen ist nicht selbstverständlich.

Welcher Kicker hat sie bisher am meisten überrascht?
Am meisten überrascht hat mich eigentlich kein Spieler in einzelnen. Sondern für mich, lieferte die Mannschaft als Gesamtes, die große Überraschung ab. Es herrscht so eine positive Stimmung in der Kabine und im Teamgefüge vor, wie wir sie schon lange nicht mehr hatten. Man kann die positive Euphorie direkt in der Kabinenaura spüren. Dies stimmt mich auch für die Zukunft sehr positiv und hat uns alle überrascht.

Warum überrascht?
Weil wir doch in der Vergangenheit einen Teamumbruch vollzogen haben. Viele neue Kaderspieler hinzugekommen sind. Die sich erfreulicherweise schnell gut eingelebt haben und es somit Trainer Manfred Schmid ermöglichten, im Speedtempo wieder ein Team aus einem Guss zu formen.

War  die nicht geschaffte Qualifikation für internationale Bewerbe dabei hilfreich?
Die letzte Saison war schon etwas durchwachsen und turbulent. Dann mussten wir auch erstmals die Qualifikationsgruppe gegen den Abstieg spielen und dies war für uns etwas ganz Neues, ganz Ungewohntes Terrain. Möchte nicht sagen, dass es uns Nervosität verlieh, eher unbekannte Anspannung pur und die damit verbundene Unruhe. Aus diesem Blickwinkel analysiert, war die Auszeit schon etwas hilfreich. Wobei der RZ Pellets WAC eine Teilnahme am internationalen Fußball immer auf seiner Zielagenda stehen hat. Natürlich ist die Teilnahme an einem internationalen Bewerb, für Fans, Sponsoren, Verein, Kicker, Trainerstab und Funktionäre, die größte Belohnung für ihr gemeinsames Zusammenwirken. Daher streben wir auch einen Platz unter den Top fünf Bundesligateams an. Hinter Meisterfavorit Red Bull Salzburg und Herausforderer Sturm Graz, wird es eine sehr enge Meisterschaft, im Kampf um die internationalen Startplätze geben. Ich bin für den RZ Pellets WAC sehr zuversichtlich.

Ihr erwartete Punktestand nach zehn Spieltagen?
Es sollten schon zwischen 15 und 18 Zähler sein.

Mit der Verpflichtung von Schmid, haben sie, bis vielleicht auf einmal, wieder ihr gutes Händchen bei der Trainerauswahl gezeigt. Was zeichnet ihn aus?
Manfred strahlt sehr viel Ruhe aus. Dies überträgt sich voll auf die Mannschaft. Hat sich sofort als Vollmitglied des Wolfsrudel eingelebt. Hat sich auch bei der Kadererstellung sehr, sehr aktiv eingebracht. Weiters ist er ein Kommunikator, führt sehr viele Einzelgespräche, hat eine gute Spielphilosophie, kann gut auf den Gegner einstellen und hat einen sehr großen Ideenbrunnen. Besonders seine Ideenvielfalt, hatte ich mir aufgrund seiner äußerlichen Ruhe, eigentlich nicht erwartet. Zum Thema einmal, möchte ich nur anmerken, Trainer Robin Dutt ist menschlich voll in Ordnung. Holte in der ersten Saison Rang vier.

Warum dann die Trennung?
Leider ist es dann etwas abgedriftet. Er es gewohnt war, vermehrt mit fertig ausgebildeten Profis zu arbeiten. Wir beim WAC doch eher ein Ausbildungsclub sind. Dies passte dann nicht mehr zusammen. Der Faden zum Team riss und wir mussten reagieren. Ein Experiment, aus dem ich gelernt habe.

Gelernt haben ihre Fußballer am vergangenen Mittwoch beim Derby gegen die Austria Klagenfurt?
Da bin ich mir sicher. Eine 2:1 Führung in der Schlussphase aus der Hand zu geben, tut definitiv weh. Wobei die Austria Hälfte eins und die zweiten 45 Minuten mehr Spielanteile hatten. Somit verbuche ich die Punkteteilung, als gerecht.

Vergangenen Mittwoch und Samstag waren auch die Blaulichthelfer der Unwetterkatastrophe zu den Matches eingeladen. Wie wichtig war diese Aktion für sie persönlich?
Was diese Helfer in den vergangenen Tagen geleistet haben, kann man nicht hoch genug wertschätzen. Ich selbst habe in meinen Betrieb einige freiwillige Feuerwehrleute beschäftigt und versuche sie als Chef und Kumpel vollends zu unterstützen.

Unterstützung bekommt der RZ Pellets WAC vermehrt aus der Wirtschaft. Gilt als Club mit der meisten Anzahl an Logos auf den Trikots. Warum diese Vielzahl?
Bei uns gibt es keinen Fixkostenkatalog für Sponsoren. Wir sprechen mit unseren Gönnern und suchen im Einvernehmen die beste Präsentationsfläche. Ob es Trikot oder Bandenwerbung und anderorts ist. Wir freuen uns über jede Unterstützung und sind Dankbar.
Interview: Peter Tiefling