Interview: Katharina Truppe
Katharina Truppe: "Der Flow ist wieder zurück"

- Der Völkl Racetiger und Katharina Truppe sind perfekt aufeinander abgestimmt. Der Flow ist wieder da.
- Foto: Truppe/KK
- hochgeladen von Peter Tiefling
Katharina Truppe startet nach Weihnachten beim Weltcupslalom am Semmering. Mit MeinBezirk sprach sie über Weltcup, WM-Chancen und Materialabstimmung.
Frau Truppe, die ersten Weltcuprennen sind jetzt gefahren, wie ist ihre Bilanz?
KATHARINA TRUPPE: Der Saisonstart verlief diesmal nicht so gut wie in den vergangenen Jahren, aber ich konnte zwischen den Toren schon erkennen, dass noch viel Potenzial vorhanden ist und dies mich sehr zuversichtlich stimmt, mit Blickrichtung auf die kommenden Rennen und auch bezüglich meiner Qualifikation für das ÖSV-Slalomteam bei der Heimskiweltmeisterschaft im Feber 2025 in Saalbach. Besonders im Slalom in Killington war ich im ersten Durchgang mit Rang sieben perfekt unterwegs. Konnte aufzeigen, dass ich noch immer sehr viele schnelle Schwünge fahren kann. Der zeite Durchgang hat mir dann persönlich die Erkenntnis gebracht, dass es an Angriffslust gefehlt hat. Es war einfach nur hinabgefahren. Dies darf mir nicht mehr passieren, ist abzustellen und war für der berühmte Weckruf. Dies gilt es jetzt umzusetzen, dann bin ich auch wieder an der Spitze dran und nicht nur auf Rang elf wie eben in Killington.
Sie waren in den vergangenen Tagen mit Helmut Petschar, dem Geschäftsführer ihres Sponsors Kärntnermilch in Spittal zusammen. Er hat ihnen seine weitere Unterstützung zugesagt. Schön, wenn ein Sponsor auch ohne große Topplatzierungen zu einem steht. Oder?
Kärntnermilch ist schon seit sieben Jahren mein Helmsponsor und an meiner Seite. Hier möchte ich festhalten, dass es dies im Sport nur sehr selten gibt. Sportler über eine so lange Zeitspanne ununterbrochen von ein und demselben Sponsor begleitet wird. Für mich ist die Partnerschaft mit Kärntnermilch voll cool, weil es mir auch das Gefühl der Bindung an daheim gibt. Ich habe in den letzten sieben Jahren für diese Zusammenarbeit immer versucht mit guten Ergebnissen danke zu sagen und Kärntnermilch positiv in Welt hinauszutragen. Es tut gut, zu wissen, dass dein Sponsor, auch wenn in den letzten vier Rennen nicht so spitzenmäßig lief, zu dir steht. Auch dafür ein persönliches Danke.
Olympiasieger Fritz Strobl sagte in den Räumlichkeiten ihres Sponsors Kärntnermilch in Spittal bei der Präsentation „Sportwinter"-Programm des ORF Kärnten“, dass sie sich nun auf Ihr Material eingestellt haben und nun nur noch ihre Schwünge ins Ziel bringen müssen. Wie beurteilen sie seine Analyse?
Fritz liegt zu einhundert Prozent richtig. Das Material passt. Ich muss nur noch etwas mit meinem Völkl Race-Tiger und meiner Technik basteln. Muss nur den richtigen Kleber für alle Puzzleteile zu einem Gesamtbild finden. Ich bin mir sicher, das Bild ist bald fertig und ich freue mich auch das nächste Heimrennen am Semmering. Dort werde ich mich selbst voll fordern und dann sind zwei Topzeiten in einem Rennen auch wieder möglich.
Und dann, wie Fritz Strobl sagte, auch eine WM-Medaille in Saalbach möglich?
Sag niemals nie. Für mich ist es möglich. Dazu ist es noch viel mehr motivierend und Schönes, wenn noch dazu ein Olympiasieger Fritz Strobl an dich glaubt. Gerade in solchen Zeiten, wo der Speed nicht wie gewünscht vorhanden ist.
Woran gilt es bei ihrer Slalomtechnik jetzt noch zu feilen?
An der frechen Linie. Einfach nicht rund um die Tore, sondern einfach mit Köpfchen frech Topspeed geben. Im Training funktioniert es bereits wieder.
Was waren für die sportlichen, positiven Augenblicke im Jahr 2024?
Der dritte Weltcuprang im Slalom von Courchevel und mein aktueller dritter Rang im Hippacher Europacup-RTL. (schmunzelt) Dies mag zwar etwas verwundernd wirken, aber dieses Europacuprennen hat mir offenbart, dass ich auch wieder einen schnellen Riesenschwung fahren kann. Es ist wieder der erhoffte Flow zurückgekehrt. Worüber ich sehr glücklich bin.
Weihnachten und Silvester stehen vor der Tür. Ihre Planung?
Weihnachten im Kreise meiner Familie und zu Silvester werden wir den 30. Geburtstag meiner Cousine in das neue Jahr hineinfeiern. (lacht) Langeweile wird keine aufkommen.



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