Nordische Kombination: Philipp Orter im Interview

Veränderungen haben zusätzlichen Aufwind gebracht

Der Nordische Kombinierer Philipp Orter bereitet sich auf die Weltmeisterschaftssaison vor. Mit der WOCHE sprach er über familiäres, sportliches und Management.

WOCHE: Herr Orter, das vergangene Jahr hat ihr Leben etwas umorganisiert. Zuerst führten sie ihre Lydia vor dem Traualtar, wo ihr euch das Jawort gegeben habt und vor zehneinhalb Monaten wurden sie Vater. Alles Gesund, wohlauf und gut organisiert?
Philipp Orter: So kann man es analysieren. Meine Frau Lydia hat unsere Wohnung in Villach perfekt im Griff und unser Sohn Moritz hält uns jetzt schon etwas auf trapp. Aber wir freuen uns, dass wir alle Gesund und ein eingespieltes Dreierteam sind. Meine Gattin, eine gebürtige Zeltwegerin, studierte Volksschullehrerin, übernimmt den Hauptanteil in Erziehung und Haushalt und unterstützt mich dadurch sehr in der Ausübung meiner Sportlertätigkeit, bei der ich ja auch viel Auswärts sein muss. 

Aber wenn Sie dann zu Hause waren, … ?
Habe ich die Zeit mit Moritz und Lydia richtig genossen. Sehr gerne habe ich Moritz dann in seinen kompakten Kinderwagen gesetzt und zu meinen Laufeinheiten mitgenommen. Man könnte sagen, doppelte Freude und doppelte Konditionsbelastung. Wir machten aber auch vermehrt Radausfahrten zu Dritt. Lydia und ich traten in die Pedale und Moritz genoss die Ausfahrt in seinen kompakten und komfortablen Fahrradanhänger. Aber mehr möchte ich zu meinem Familienleben nicht preis geben. Meine Familie sollte Privat bleiben und daher gibt es auch nur öffentliche Familienfotos mit Moritz als Smilie. Er soll seine Privatsphäre beibehalten können.

Ein anderes Thema, über das sie sicher sehr gerne sprechen können und möchten, ist Ihr heuriges großes Saisonziel. Weltmeisterschaft der Nordischen Kombination in Oberstdorf. Heuer schon Vorort gewesen?
Vor zwei Wochen hatten wir dort einen Trainingslehrgang. Es sind dort zwei Backen, die mir gut liegen, besonders die große Schanze (HS 137). Auf Schnee konnte ich mich vergangene Saison (Weltcup) sehr gut akklimatisieren, abstimmen und meine Leistungen waren auch Okay. Ich bin sehr zuversichtlich, dass ich mich über gute Saisonergebnisse für diese Weltmeisterschaften qualifizieren werde können. Dann schauen wir weiter.

Veränderung gab es auch Sponsoring und Management. Positiv?
Zu einhundert Prozent. Ich wurde von Helvetia in ihr Schiteam aufgenommen. Ich bin dort der einzige nordische Kombinierer und in sportlich hochrangiger Gesellschaft wie den Schweizer vierfachen Schisprung-Olympiasieger Simon Amman. Es ist für mich wirklich eine Ehre diesen Sponsor auf meinem Helm, Stirnband, … präsentieren zu dürfen. Seit dem Frühjahr habe ich mit Michael Kummerer eine lokale Managementlösung gefunden. So konnten wir auch mit motor Maierhofer als regionaler Mobilitätspartner eine Kooperation starten.  Mit ihrem Renault bin ich jetzt bequem und sicher auf allen Straßen unterwegs. Beide Veränderungen brachten mir frischen Aufwind.
Interview: Peter Tiefling

Kombinierer Rap
Zeltweg verbinde ich, … mit meiner Gattin, Schwiegereltern und Moto GP.
Moto GP ist, … eine faszinierender Motorsportbewerb, aber ich bevorzuge lieber eine Vespa.
Vespa, … wird einmal mein Motorrad werden. Dann kann ich mit Moritz oder Lydia am Sozius gemütlich zum See fahren oder zu den Fans.  
Fans,... sind für mich  an der Loipe sehr wichtigund daher geht es als Dank für ihr Kommen nach Covid19 wieder gemeinsam zum Fanausflug in die Natur.
Natur ist, … für mich etwas schützenswertes und wertvolles.
Wertvolles, ... sind für mich Familie und Gesundheit.
Gesundheit , … hat mich in den vergangenen Jahren etwas stark geprüft.
Geprüft wurde ich, … erfolgreich als IT-Technikerlehrling und hoffentlich bald auch als Betriebswirtschafts-Studiumsabsolvent.