Velden am Wörthersee

Hoteliers rüsten sich für den Sommer

Der Veldener Tourismus ist optimistisch. Die Buchungslage für den Sommer sieht derzeit gut aus. Dennoch erschwert Corona die Planbarkeit erheblich. Touristiker und Hoteliers im Gespräch.

VELDEN. Noch geht man von einem Saisonstart Ende April aus, sagt Veldener Tourismus GmbH Geschäftsführer Bernhard Pichler-Koban. Die Nachfrage gebe es, noch mehr als für das Frühjahr ist das Interesse aber für den Sommer. „Es gibt zahlreiche Anfragen, auch Gäste aus dem Vorjahr, die wiederkommen wollen“, so der Touristiker. Was im letzten Jahr gelungen sei, wäre, neue Gästeschichten anzusprechen. „Wir haben Leute hier gehabt, welche die Region vorher gar nicht oder nur wenig kannten. Viele waren positiv überrascht, auch darüber, dass es mehr gibt als Badetourismus“, erläutert Pichler-Koban. Man habe den Wander- und Ausflugstourismus in der Umgebung von Velden erkundet. „Auch das Rad wird wichtiger“, weiß er, obgleich das Rad in Velden selbst ein heikles Thema sei. „Hier gibt es sicher Aufholbedarf“, sagt er. „Es ist einfach so, dass die Runde um den Wörthersee nicht familienfreundlich bewältigbar ist.“ Davon abgesehen habe sich der Tourismus im letzten Jahr positiv geschlagen, „positiver als wir dachten“, sagt Pichler-Koban. „Wir haben in Kärnten am See schon auch Glück“, weiß er. Die Hauptzielgruppen im letzten Jahr waren Deutsche und Österreicher, für heuer erwarte man sich eine ähnlich starke Nachfrage. Auch hoffe man wieder auf kleinere Veranstaltungen oder Kongresse, wie eine Fete Blanche, welche nicht von vorn herein auszuschließen sei. „Es stellt sich natürlich die Frage: Wie?“, so Pichler-Koban. Das „Wie“ sei generell das übergreifende Thema. „Wir brauchen fixe Vorgaben. Wird es ein Sommer der Testungen, dann rüsten die Betriebe auf. Wird es ein Sommer der Registrierungen, dann rüsten wir in diese Richtung auf. Aber wir können nicht irgendetwas aufrüsten, wenn es im Nachhinein umsonst ist“, schließt der Veldener Touristiker.

Manuel Politzky (Casinohotel): „Wir sind mit einem riesigen Aufwand sprichwörtlich mit einem „blauen Aug“ davon gekommen“

So bereiten sich die Hoteliers vor

Die fehlende Planbarkeit ist es vor allem auch, welche die lokalen Hoteliers beschäftigt. „Wir hoffen, dass es bis zu einer Öffnung Richtlinien und Spielregeln gibt, die nicht nur gewisse Personen am Schreibtisch ausarbeiten, sondern auch in der Realität und im Alltag umsetzbar sind“, sagt etwa Manuel Politzky vom Casinohotel Velden. „Lohnt es sich wirtschaftlich“, sagt er, will man den Betrieb hier ebenso wie im Seehotel Europa zum erstmöglichen Termin wieder eröffnen. Im Falkensteiner Schlosshotel wird der Öffnungstermin erst noch eruiert, wie General Managerin Julia von Deines bestätigt. Bereits jetzt gebe es Buchungsanfragen, „der Sommer sieht verlockend aus“, sagt von Deines. Aus heutiger Sicht will man hier mit dem vollen Mitarbeiterstand öffnen und „eventuell“ sogar aufstocken.

Katharina Wrann (Seehotel Europa): „Wir sind dankbar, dass unsere Region so von der Situation profitiert hat und wir deshalb auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken können und neue Stammgäste gewinnen durften.“

Am See

Auch im Seehotel Europa will man mit der vollen Anzahl an Mitarbeitern in die Saison starten, bestätigt Katharina Wrann. Man geht von einer guten Buchungslage aus, bereits jetzt gebe es Nachfragen, vor allem vom inländischen wie deutschen Gast. An Maßnahmen wolle man sich hier am Vorjahr orientieren, „Mindestabstände und Co.“ hätten gut funktioniert, ergänzt die Hotelierin.
Im Falkensteiner Schlosshotel nutzte man die coronabedingte Schließung für Renovierungen und Umbauten, zugleich wurden die Teams trainiert, beispielsweise mit Kochkursen vom Küchenchef, Ausfahrten zu Partner-Weinbetrieben oder Online-Yoga. Vor dem Pandemie-Hintergrund bereitet man sich seitens der Falkensteiner-Gruppe auf verschiedene Szenarien vor. Von Deines: „Wir werden diese aber erst final umsetzen, wenn von Seiten der Regierung eine klare Erwartungshaltung formuliert ist“.

Zitat Julia von Deines (Falkensteiner Schlosshotel): „Wir sind offen für Neues und reagieren schnell und flexibel auf Veränderungen und haben im kleineren Rahmen eigene Veranstaltungen kreiert.“

Mitarbeiter-Problematik

Die Mitarbeiter – obgleich man hoffe mit dem ganzen Team zu starten – wären ein schwieriges Thema, ergänzt indessen Manuel Politzky. „Es zeichnet sich schon wieder eine neue Mitarbeiter-Problematik ab, da sich einige Gastronomie-Mitarbeiter bereits in andere Branchen umschulen lassen“, ergänzt Politzky. Buchungsanfragen gibt es auch im Casinohotel, wobei auch Stornierungen dazu kommen, so der Hotelier. Politzky: „Die Menschen brauchen eine klare Linie, um zu planen.“