"Es ist nicht nur irgendein Job!"

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FRESACH. Seit 1. Juni kommt bei der ARA Flugrettung RK1, das 9,8 Millionen Euro teure Hubschraubermodell H 145 zum Einsatz (die WOCHE berichtete). Aber was wäre der modernste Hubschrauber ohne die Menschen, die ihn zum Wohle der Patienten einsetzen können? Die WOCHE sprach aus diesem Grund mit Stützpunktleiter und Winden-Operator Markus Winkler.

WOCHE: Welche Ausbildungen haben Sie bisher durchlaufen?
Markus Winkler: Begonnen hat es klassich mit einem 16-Stunden Erste-Hilfe-Kurs beim Roten Kreuz. Danach folgte die Ausbildung zum Rettungssanitäter. Patienten zu helfen, war immer meine Motivation, noch besser zu werden, mehr zu leisten als andere. Danach habe ich eine Ausbildung zum Bergretter absolviert und seit zehn Jahren bin ich am Stützpunkt RK1 in Fresach, davon zwei Jahre als Leiter und jetzt mit dem neuen Hubschrauber auch Winden-Operator. Mein Glück war es, immer auf gute Lehrmeister zu treffen, die mich gefördert haben, damit ich Schlüsselerlebnisse auch positiv erleben konnte.

Wie lange dauerte die Umschulung auf den neuen Hubschrauber?
Die Umschulung baut ja auf bestehendes Wissen auf. Es ist ungefähr so wie bei einem neuen Auto. Das Hantieren mit dem neuesten Equipment und die Einschulung bei der Winde nahmen am meisten Zeit in Anspruch. Insgesamt war es eine Woche.

Wie war erster Einsatz mit der Winde?
Die Aufregung war schon sehr groß, aber ich war auch sehr motiviert. Beim Flug zum Einsatzgebiet gehen einem tausend Gedanken durch den Kopf. Das Erlernte erstmals im Ernstfall anzuwenden bedeutet eine enorme Anspannung. Durch die Gegebenheiten vor Ort waren beim Einsatz viele Zuschauer, die mit dem Handy mitgefilmt haben. Da ist der Druck, dass alles reibungslos funktioniert, schon sehr groß. Aber es ist alles gut ausgegangen und das wichtige erste Schlüsselerlebnis mit der Winde ist für mich positiv abgelaufen.

Warum gibt es so wenig bis gar keine Frauen bei der Flugrettung?
Die Flugrettung ist leider nach wie vor von Männern dominiert, dabei könnten Frauen diese Aufgaben genauso gut bewältigen. Es gibt ja Notfallsanitäterinnen und auch bei der Bergrettung gibt es Frauen. Auf unsere Stellenausschreibungen melden sich nur leider sehr selten Frauen.

Wie hart im Nehmen muss man sein?
Es gibt schon Momente, besonders wenn Kinder involviert sind, wo man sich fragt "Hergott, wo warst du heute?". Allerdings ist es immer eine Momentaufnahme, da wir mit den Patienten in der Regel nur kurz zu tun haben. Wir sind ein Teil einer Rettungskette, zu der die Polizei, Bergrettung und Ärzte in den Krankenhäusern gehören. Aber es gibt auch viele schöne Momente, wenn Patienten erfolgreich reanimiert werden und später am Stützpunkt anrufen, um sich zu bedanken. Wenn Patienten wieder lachen, dann weißt du, warum du diesen Job machst.

Wie groß ist die seelische Belastung?
Es ist einfacher, wenn man eine Erklärung für das Geschehen und der Mensch einen Glauben hat. Die kleinen Entscheidungen treffen wir, die Großen jemand anderer. Man darf nicht den Moment bedauern. Meine Frau arbeitet ebenfalls beim Roten Kreuz, die Gesprächsbasis ist daher eine sehr gute. Das körperliche Auspowern hilft ebenfalls. Als Ausgleich bin ich gerne in den Julischen Alpen, um die Ruhe wieder zu hören.

Warum "opfern" Sie Ihre Freizeit der Flugrettung?
Warum nehmen wir Urlaub oder Zeitausgleich? Um etwas zu tun, was uns gefällt oder wir gerne machen. Für den Einen ist es eine Reise oder am Strand liegen, für mich ist es der Job bei der Flugrettung. Die Arbeit hat einfach zwischenmenschlich sehr viel zu bieten. Ich kann mich hier selbst einbringen, Prozesse mitgestalten und dabei das gesamte Team mitnehmen.

Wie wichtig ist das Team?
Keiner von uns kommt zum Stützpunkt, nur um einen Job zu erledigen. Es ist eine spannende Aufgabe und wir sind nur so gut wie die gesamte Mannschaft. Das Team als gesamtes ist wichtig. Es ist eine Lebenseinstellung, die wir hier leben. Wir halten uns permanent am Laufenden, um Abläufe zu optimieren und dem Patienten bestmöglichst zu helfen. Nach zehn Jahren bin ich immer noch sehr froh, dabei zu sein.
Interview: Astrid KOMPAN

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