Kabarett in Villach
"Niemand darf vor Humor verschont bleiben"
Am 24. Juni ist der bekannte Kabarettist Gerald Fleischhacker in Villach – ein Interview aus diesem Anlass.
VILLACH. Die Kabarett-Koalition geht nach der Pandemie-Pause Ende Juni schon in die zweite Runde. Mit dabei, am 24. Juni ab 19 Uhr, ist Gerald Fleischhacker (auch an diesem Abend zu sehen ist Benedikt Mitmannsgruber). Wir haben den Kabarettist gefragt, wie kommt man dazu, „Gag-Schreiber“ zu werden? "Wie meistens im Leben hat sich das so ergeben. Vom Moderieren im Radio über das Schreiben von diversen ShowDrehbüchern hat sich das nach und nach ergeben dass ich auch für 'Echt Fett', 'Wir sind Kaiser' und 'Willkommen Österreich' geschrieben habe", so Fleischhacker. Gab es auch schon Gags, die richtig daneben gingen? "Da ist der Verdrängungsmechanismus Gott sei Dank ganz gut aktiv. Ich kann mich da nicht so erinnern… Aber es waren eher Auftritte die furchtbar waren die in Erinnerung bleiben. Düsseldorf zum Beispiel war die Hölle!" Grenzen im Kabarett gibt es für Fleischhacker keine: "Ich finde, niemand und nichts darf vor und von Humor verschont bleiben. Es kommt immer drauf an, wie man es macht und natürlich muss man auch mit den Konsequenzen leben können. Ich kann nicht goschert sein und dann sagen 'bäh, jetzt krieg ich aber nur böse Reaktionen' und zur Mama rennen. Man ist ja nicht der Kanzler."
Plötzlich auf der Bühne
Lange agierte Fleischhacker eher im Hintergrund, als "Gag-Schreiber", wie war es, dann selbst auf der Bühne zu stehen? "Es ist das Größte und Schönste der Welt, wenn ein Abend 'fliegt', wenn es ganz am Anfang klick macht und man gemeinsam mit dem Publikum auf einer Welle surft. Klingt pathetisch, ist aber wirklich super." Das Thema Frauen und Kabarett – warum herrscht hier immer noch so ein Ungleichgewicht? Fleischhacker: "Das ist in der Tat, glaube ich, noch eine Altlast. Es war Jahrzehntelang wirklich eine reine Männerpartie. Aber jetzt tut sich viel. Da 'brummts' nur so aus der Poetry Slam Ecke herüber in die Kabarettecke. Abgesehen von den Klassikerinnen wie Niedetzky, Loos oder den Radeschnigs gibts auch noch Tereza Hossa, Elena Wolff und und und. Also ich denke, das regelt sich in den nächsten Jahren von alleine. Gut so." Letzte Frage: Um was geht es an dem Abend in Villach? "Um das Leben mit einer Psychologin als Frau und die Frage warum die Leute mit Alpakas wandern gehen."
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