Bezirk Villach
Eislaufen: "Infrastruktur müsste mehr forciert werden"
Volle Eishallen und wenig Natureis erschweren das Eislaufvergnügen auch für Profisportler.
BEZIRK VILLACH (aju). Weihnachten steht zwar schon vor der Türe, das Wetter will davon allerdings nichts wissen. Eislaufvereine wie der am Wörthersee stellt das immer wieder vor Herausforderungen. Mit ihrem Nachwuchs im Eisschnelllauf fahren die Trainer deshalb bis nach Bayern um dort zu trainieren. Aber nicht nur das Fehlen von passenden künstlichen Eisflächen und wenig Natureis sind dabei das Problem, auch die häufig ausgebuchten Eishallen.
Erste Vorbereitungen
Neben den Sektionen Eisschnelllauf und Eiskunstlauf betreut der Eislaufverein Wörthersee auch viele Kärntner Seen, darunter auch den Aichwaldsee. Hier sind die Vorbereitungen zwar schon getroffen, für eine befahrbare Natureisfläche müsste es allerdings erst kälter werden. "Wir bräuchten im Moment konstante Minusgrade und das über Wochen. Wenn der See einmal zu frieren beginnt, dann geht es nämlich ganz schnell", sagt Rene Riepan, Obmann des Eislaufvereins Wörthersee. Vor Weihnachten wird seiner Meinung nach deshalb sicher kein Eislaufen mehr möglich sein.
Training in Bayern
Überhaupt bemerkt der Experte, dass das Natureis in den letzten Jahren immer weniger wird. Der Wörthersee war zum Beispiel das letzte Mal 2006 von Klagenfurt bis Velden befahrbar. Das gab es so zuletzt Ende der 80er Jahre. "Wir Kärntner sind sehr Eislauf-affin. Das gibt es sonst in den wenigsten Bundesländern. Das Problem ist, dass wir für unsere Eisschnellläufer keine geeigneten Trainingsmöglichkeiten haben. Deshalb müssen wir auf die Nachbarländer ausweichen", erklärt Riepan. Er selbst war daher kürzlich mit seinen Schützlingen in Bayern um auf der dortigen 400 Meter-Strecke zu trainieren.
Keine Jugend
Vor allem beim Eisschnelllauf macht sich die fehlende Infrastruktur bemerkbar. "Die Jugend wird immer weniger. Vor zwei Jahren ist diese Sektion quasi ausgestorben. Unser letzter Schützling ging damals extra in Innsbruck zur Schule um trainieren zu können." Zudem sind auch viele Eishallen terminlich sehr ausgelastet.
Nachfrage bei Eiskunstlauf
Vor allem für die stark nachgefragte Eiskunstlauf-Sektion erschwert dies die Situation. "Es herrscht ein regelrechter Boom beim Eiskunstlaufen. Dieser Sport findet aber hauptsächlich in Eishallen statt. Dafür war es aber sehr schwer Eiszeiten zu bekommen." Ein Wunsch des Vereins wäre es, dass die Gemeinden das Eislaufen und die dazugehörige Infrastruktur wieder mehr forcieren. "Eislaufen ist nach wie vor sehr populär in Kärnten und wird oft als günstigere Alternative zum Skisport betrieben. Dementsprechend sollte auch das Angebot sein", erklärt Riepan.
Kosten für das Eislaufen in der Halle
In der Ossiacher See Halle in Steindorf kann man als Erwachsener für 3,50 Euro Eislaufen gehen. Kinder zahlen nur 2,50 Euro und für Schulen und Gruppen gibt es extra Tarife. Die Termine für Publikumslauf sind allerdings sehr rar, da vor allem Eishockeyvereine oder Stocksportmannschaften die Halle im Vorhinein buchen. Wann genau die Eislauffläche für das Publikum frei gegeben ist, ist für zwei Wochen im Voraus im Betriebsplan der Halle online zu sehen.
In der Villacher Stadthalle sind die Zeiten, in denen Publikumslauf möglich ist, ebenso sehr gering. Zwischen 5. und 19. Dezember zum Beispiel ist die Halle insgesamt nur sieben Stunden für das private Eislaufvergnügen freigegeben. Die restlichen Termine entfallen ebenso vorrangig an Eishockey- und Eisstockvereine. Die Tarife liegen hierbei zwischen 3 Euro für Kinder bis 14 Jahren und 5 Euro für Erwachsene. Auch das Ausleihen von Eisschuhen ist möglich.
In der Eislaufhalle in Velden hingegen findet von Montag bis Freitag von 13.15 Uhr bis 15.30 Uhr der Publikumslauf statt. Die Tageskarten für Erwachsene mit 2,5 Euro und für Kinder unter 12 Jahren mit 0,50 Euro sind dabei günstiger als in den anderen Hallen. Da an Samstagen und Sonntagen vielfach Eisstockturniere oder Meisterschaftsspiele stattfinden, gibt es nur einen beschränkten Publikumslauf. Auskünfte darüber erteilt der Eismeister.
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