Für Villach
Ergebnisse der Wirtschafts-Strukturanalyse wurden präsentiert
Das Stadtmarketing hat mit Unterstützung der Wirtschaftskammer Villachs wirtschaftliche Ist-Situation untersuchen lassen. Studien-Leiter Roland Murauer (CIMA Beratung + Management GmbH) präsentierte die Ergebnisse.
VILLACH. Bereits zum dritten Mal wurde die „CIMA Beratung + Management Gmbh“ vom Stadtmarketing mit Unterstützung der Wirtschaftskammer damit beauftragt, Villachs wirtschaftliche Rahmenbedingungen in einer großen Studie zu erfassen. Zuvor war dies in den Jahren 2006 und 2016 geschehen. Im Zentrum dieser Wirtschafts-Strukturanalyse stehen die Bereiche „Kaufkraft“, „Branchenmix“ und „Wettbewerbsfähigkeit“. Zusätzlich gibt es einen stärkeren Fokus auf die Faktoren „Online-Handel“ sowie „Gastronomie- und Dienstleistungsstrukturen“. Mehr als 2000 Befragungen sowie über 700 inkludierte Betriebe zeigen Umfang und Anspruch der Studie. Die öffentliche Präsentation der Ergebnisse fand Anfang Februar im „lebensRAUM“ der Stadt Villach statt.
Eingangsworte
Die Präsentation startete mit einer kurzen Begrüßung von Villachs Bürgermeister Günther Albel und Hubert Marko, Aufsichtsratsvorsitzender des Stadtmarketings und Geschäftsführer Blumen Moser. "Wir brauchen auch in Zukunft volle Kraft für die Innenstadt. Diese ist unser Herz und braucht künftige Maßnahmen, die die Weiterentwicklungen forcieren." Aus diesem Grund wurde die Studie in Auftrag gegeben und Roland Murauer präsentierte diese den Zuhörern.
Die Ziele
Konkret ging es dem Geschäftsführer von CIMA Österreich darum, Maßnahmen umzusetzen und einen Orientierungsrahmen zu bilden. Wo kaufen Italiener und Slowenen, in welcher Intensität kaufen sie, wie sehen die Villacher die Innenstadt, welches Potential hat sie etc.? Auch die soziodemografische Entwicklung von Kärnten und des Alpen-Adria-Raums wurde unter anderem untersucht.
Einkauf nach der Arbeit wichtig
In seinem Vortrag schaute sich Murauer die Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahr 2040 an. "Villach wird in dieser Zeit um acht Prozent wachsen. Hierbei wird es auch eine Umstellung geben, nämlich vom ländlichen Bereich hin in den städtischen Ballungsraum." Im Bereich der Arbeitsstätten und Beschäftigten ist Villach ähnlich stark gewachsen wie Klagenfurt. "Die Beschäftigten sind hierbei so wichtig, da sie nach ihrer Arbeit vor Ort noch einkaufen gehen. Umso wichtiger ist es, dass hier wirtschaftliche Arbeits-und Beschäftigtenentwicklungen für den lokalen Dienstleistungssektor passieren".
Online-Shopping als Konkurrent
"Der größte Konkurrent für den Villacher Einzelhandel ist weder Klagenfurt noch Italien. Es ist der Onlinehandel. Seit dem Jahr 2016 steigen die Entwicklungen in diesem Bereich. Zwölf Prozent der gesamten Kaufkraft Villachs wird aktuell online konsumiert, im Umland sieht es ähnlich aus." Die gute Nachricht für den Einzelhandel in Villach ist jedoch, dass trotz der großen Konkurrenz, die Einkaufstreue der Villacher für den lokalen Handel auch jetzt noch zufriedenstellend ist. Neben den Begriffen Kaufkraft, Konkurrenz, Einzugsgebiet und Entwicklung war ein weiterer Punkt besonders spannend. Wenn wir der Meinung sind, dass Villach eher von den italienischen Besucherströmen und Klagenfurt von slowenischen Gästen lebt, dann irren wir uns. "Villach ist seit dem Jahr 2016 überproportional attraktiv für slowenische Besucherströme."
In Schulnoten bewertet
Laut Murauer darf nicht vergessen werden, dass die Innenstadt, mit den vielen Betrieben, ein wichtiger Wirtschaftsstandort ist und mit ungefähr 9.000 Beschäftigten im innerstädtischen Bereich ein großes Reservoir an Arbeitskräften hat. Wichtig für die Stadt ist auch, dass die generelle Attraktivität und Einkaufskriterien zufriedenstellend beurteilt werden. Speziell von den Villachern werden diese Eigenschaften mit einer Schulnote von 2,7 bewertet. "Das ist wirklich sehr positiv. Es gib in Österreich auch Städte, die von der Bevölkerung gerade einmal mit einer 4,0 bewertet werden."
Neues Marktprojekt
Ein großer Pluspunkt für die kommenden Jahre ist für Villach vor allem das Marktprojekt. "Das findet einen großen Anklang in der Bevölkerung. Ganz 73 Prozent stehen der neuen Genussmarkthalle positiv entgegen."
Die Empfehlungen
Nachdem Roland Murauer die Kernelemente beschrieben hat, folgten danach die strategischen Ansätze und Schwerpunktmaßnahmen für Villach. Diese sahen wie folgt aus;
Standortpolitische Maßnahmen:
- Beibehaltung der fokussierten Raumplanungs- und Ansiedlungspolitik
- Vermeidung von peripheren "multi-use"-Center
- Villach als Standortraum für innovative "cross over"- Konzepte
- Positionierung als "Alpen-Adria" Genusskompetenzzentrum
Marketing Maßnahmen
- kooperative Marketingoffensive in Oberitalien und Slowenien
- neue Kunden-Bonisysteme
- themenspezifische Abend- und Nachtmärkte
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