Die ÖBB im Winter
Herausforderung Schnee und Eis
Damit im Winter alles auf Schiene ist, sind einige Vorbereitungen nötig. Wie es bei akutem Schneefall bei den ÖBB abläuft, erklärt der Veldener Franz Jank, ÖBB Infrastruktur-Regionalleiter.
VELDEN. So sorgte der Schneefall Anfang Dezember bereits für ein „Zug-Chaos“ in Österreich. Immer wieder fiel dabei das Wort „Oberleitungsschaden“, was bedeutet das für den Bahnverkehr? „Es fällt dabei auf der gesamten Strecke der Strom aus und das hat Auswirkungen auf den ganzen Abschnitt. Die Züge müssen einen Nothalt machen, der Strom wird abgeschaltet und ein Erkundungstrupp schaut vor Ort nach, was passiert ist. Solche Situationen sind oft schwer einzuschätzen und wir müssen auch auf die Sicherheit der Mitarbeiter achten. Sie sind da bei jedem Wetter unterwegs und schneiden bei dichtestem Schneefall Bäume“, erklärt Jank. Regelmäßig gibt es vorausschauende Wartungsfahrten, dabei werden die Bäume kontrolliert, ob diese etwa entfernt werden müssen oder nicht. Generell steigt die Anzahl der Fahrgäste, die auf die Bahn umsteigen. Österreich hat nach der Schweiz in Europa die zweitpünktlichste Bahn.
Eiszapfen im Tunnel
Im Winter gibt es in Kärnten auch immer wieder Besonderheiten. Jank: „Etwa im Tauerntunnel auf der Böcksteiner Seite. Durch den angrenzenden Bach kommt Wasser in den Tunnel und es bilden sich richtige Eiszapfen. Die werden entfernt und per Waggon rausgebracht.“ Wenig bekannt: Die ÖBB haben ein eigenes Lawinenschutz-Team. „Das sind sechs Spezialisten, die ständig fünf Lawinenhänge im Blick haben, unter anderem in Böckstein oder Mallnitz. Im Zweifelsfall sprengen sie Lawinen.“ Wie ist der Ablauf bei den ÖBB, wenn Schneefall angekündigt ist? „Wir haben eine eigene Wetterstation, die uns 72 Stunden vorher informiert. Zwölf Stunden vorher beginnt die intensivere Kommunikation, teils wird dann schon Kontakt mit den Kunden aufgenommen und man bereitet sich auf eine Ausdünnung des Zugverkehrs vor. Sechs Stunden vorher wird nochmal alles angeschaut. In Kärnten und Osttirol können wir 110 Mitarbeiter (eigene und externe) zum Schneeräumen einberufen. Das kann trotzdem nicht reichen, deswegen gibt es verschiedene Eskalationsstufen bis hin zum Notbetrieb für die wichtigsten Züge – dann fährt aber auch auf der Straße kein Auto mehr.“
Entschädigungen:
Grundsätzlich haben Fahrgäste bei Verspätungen ab 60 Minuten Anrecht auf eine Entschädigung von 25%, ab 120 Minuten von 50% des einfachen Fahrpreises Ihres ÖBB-Tickets. Liegt dieser Entschädigungswert unter € 4,- , wird er nicht entrichtet. Für internationale Passangebote, die Österreichcard, Pauschalangebote, das Klimaticket sowie Zeitkarten gelten spezielle Entschädigungsbedingungen.
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