Nachruf
Künstlerin Ruth Straßnig ist nicht mehr
Sie war über viele Jahre eine der tragenden Säulen in der Villacher Kunstszene. Im Alter von 85 Jahren ist sie nun verstorben.
VILLACH. Die "Lücke" ist vielen heute als kleines, charmantes Lokal bekannt. In den 1950er-Jahren gründete die Malerin Ruth Straßnig hier aber die erste namhafte Villacher Galerie. Damals war die Räumlichkeit nur ein Kohlekeller, den Straßnig eigenhändig in eine Galerie umbaute. Sie selbst ging bei Karl Truppe und Arnold Clementschitsch in die Schule. Die Liebe zur Kunst wurde bei Straßnig schon als Kind geweckt. In der elterlichen Schuhmacherwerkstätte hörte sie den Geschichten ihres Vaters zu und zeichnete dabei. Als Brotberuf lernte sie Schaufenster-Dekorateurin, parallel dazu entwickelte sie sich künstlerisch weiter. Klar war immer: Ein bürgerliches Leben kam nicht in Frage. Zu sehr liebte sie das Reisen, lebte in Wien und London, stelle in England, Luxemburg und Deutschland aus. Villach blieb trotzdem immer der Lebensmittelpunkt. Vor allem jungen Menschen wollte sie die Kunst näherbringen und hielt an der Drau Malworkshops ab. Ihre letzten Jahre verbrachte Straßnig in der Seniorenresidenz Draupark. Was sie in einem Interview anlässlich ihres 80. Geburtstages bedauerte: "In meiner Wohnung hatte ich mehr Platz, um künstlerisch arbeiten zu können."
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