Villacher Hundehalter im Gespräch
"Man muss der Rasse gerecht werden"

Simone Jatropulus und ihre Wilma.  | Foto: Privat
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  • Simone Jatropulus und ihre Wilma.
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Nach der tödlichen Hundeattacke in Oberösterreich vor einigen Wochen haben viele Menschen Angst vor manchen Rassen. Ist sie berechtigt? Villacher Hundehalter im Gespräch.

VILLACH/VILLACH LAND. Drei Rottweiler und zwei Staffordshire-Bullterrier sind ein fixer Bestandteil der Familie von Barbara Glavnik aus Villach. Wieso diese Rassen? „Wir haben ein Haus. Rottweiler sind sowohl Wach- als auch Familienhunde. Die beiden Staffordshire-Bullterrier haben wir übernommen, weil der Besitzer keine Zeit mehr für sie hatte.“ Wichtig sei ihr, den Hund richtig auszulasten. „Sonst legt er ein Verhalten an den Tag, das unpassend ist. Unsere Hunde werden körperlich und geistig gefordert. Die Staff-Hündin schläft bei meinen Kindern im Bett, der Hund passt auf sie auf“, betont Glavnik. Wie beurteilt sie den Fall in Oberösterreich? „Es kommt schon sehr auf den Halter an. Meine fünf Hunde dürfen nicht zu Fremden gehen oder Radfahrern nachrennen, das gibt es bei uns nicht. Es gibt klare Regeln für die Tiere und für den Mensch. Auch der Mensch muss Grenzen respektieren, der Hund kann nicht sagen, es ist ihm zu viel, der schnappt zu und dann ist es zu spät.“ Trotzdem: „Die Hand ins Feuer legen für den eigenen Hund würde ich nicht. Deswegen sind unsere Hunde auch niemals alleine im Garten, es braucht wirklich eine klare Erziehung. Und Menschen sollen sich nicht eine Rasse aussuchen, weil sie sie schön finden. Man muss der Rasse zu 100 Prozent gerecht werden. Wenn unsere Hunde nicht ausgelastet wären, würde es mit unserem „Rudel“, die Tiere, vier Kinder und ein Enkerl, nicht funktionieren.“

Nervenstarker Hund

Auch Simone Jatropulus, die mit ihrer Familie in Lind ob Velden wohnt, hat einen Staff-Bullterrier-Mix. „Wir wollten einen friedfertigen und nervenstarken Hund, der mit unseren Kindern aufwächst Die Rasse zeichnet sich aber auch durch Verspieltheit, Treue, eine hohe Reizschwelle und eine sehr starke Bindung zum Menschen aus. Wilma war von Anfang an der perfekte Hund für uns.“ Wie sieht sie das Thema „Listenhunde“ (die es in Kärnten nicht gibt)? „Hund ist Hund - und ich hoffe, das bleibt bei uns in Kärnten auch so. Den Hundeführerschein habe ich damals freiwillig gemacht, allein schon, um Leuten, die eben aus Unwissenheit, gefährlichem Halbwissen und Angst gegen Listenhunde wettern. Strengere Kontrollen würde ich mir für alle Hundehalter wünschen, ohne Ausnahmen - ich persönlich mache mir mehr Sorgen, dass ein Schäferhund, Retriever oder Kleinhund zubeißt. Und da geben mir die Beißstatistiken auch recht…“ Hat Jatropulus ihre Wilma wirklich jederzeit unter Kontrolle? „Wir haben ein starkes Band geknüpft, ich habe sie bereits im Welpenalter mit Bindungsspielen trainiert. Ich will nicht pauschalisieren - aber jeder Hundebesitzer sollte seinen Hund unter Kontrolle halten können, was grundlegend kein Problem ist, wenn man die Körpersprache seines Hundes lesen kann. Dazu muss man sich eben auch intensiv mit dem Tier beschäftigen. Ich vertraue unserem Hund, würde sie aber definitiv nicht jedem anvertrauen - und sie hat mich, im Gegensatz zu manchen Menschen, noch nie enttäuscht.“

Simone Jatropulus und ihre Wilma.  | Foto: Privat
Barbara Glavnik mit zwei ihrer fünf Hunde.  | Foto: Privat
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