Soziales Projekt
Plaudern gegen Einsamkeit
Ein Verein schafft ein kostenfreies Angebot gegen Einsamkeit.
KÄRNTEN. Nicht erst seit Covid-19 finden sich Menschen in Isolation wieder. Ob alt oder jung - viele Menschen leben alleine und haben niemanden für einen Austausch über Alltägliches. Einsamkeit zählt zudem zu den Risikofaktoren für psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen. Studien berichten von Ängsten vor zu wenigen Kontakten und Einsamkeit im Alter.
Fakt ist, niemand fühlt sich gerne einsam. Was dann am meisten fehlt, ist ein zwangloses Plaudern über Tagesereignisse oder über eigene Interessen mit jemandem, der zuhört. Nicht nur in Krisen können somit wöchentliche Telefonate helfen, das Gefühl vom Alleinsein zu verhindern.
Die zündende Idee
"In einem zunächst belanglosen Gespräch mit einer Arbeitskollegin kam mir die Idee", erzählt Christina Wank, Initiatorin und Obfrau des Vereins. Die Kollegin berichtete von einer Situation, die wohl keinen Einzelfall darstellt. Ihre Mutter, bereits über 70 Jahre alt, sei viel alleine und habe kaum soziale Kontakte. Sie baue sprachlich ab, die Arbeitskollegin selbst fühlte sich hilflos. Hierfür muss es doch eine Lösung geben. So entwickelte sich quasi über Nacht ein Konzept für das Projekt "Plaudern gegen Einsamkeit". Bereits nach wenigen Tagen fanden sich über Social Media die ersten begeisterten Helfer/innen, die ihre Zeit gerne der Unterstützung der betroffenen Personen widmen.
"Klar abgrenzen wollen wir uns mit diesem Projekt jedoch von psychotherapeutischen Angeboten. Bei ernsthaften psychischen Problemen verweisen wir auf entsprechende Dienste", so Christina Wank. "Abgesehen davon sind wir überzeugt, dass ein Telefonat nicht nur den Tag eines Menschen erhellen und bereichern, sondern einen entscheidenden Beitrag zur Psychohygiene leisten kann."
Mentale Gesundheit bis ins hohe Alter
Psychohygiene spielt bei mentaler Gesundheit eine große Rolle. Dabei geht es um Maßnahmen zum Erlangen oder Erhalt des eigenen Wohlbefindens für Leib und Seele. Die eigenen Gedanken zu ordnen und seelischen Ballast abzuwerfen, tut gut. Doch wer niemanden zum Plaudern hat, dem fehlt oft auch die Möglichkeit, über Sorgen und Ängste zu sprechen. Zwangloses Plaudern kann hier ansetzen. Gespräche mit dem Partner, den Kindern, den Nachbarn können sogar helfen, psychische Krankheiten vorzubeugen. Für Menschen, denen soziale Kontakte fehlen, wurde nun ein eigener Verein gegründet, der sich gegen Einsamkeit als Tabuthema unserer Gesellschaft einsetzt. Vermittelt werden Plaudertanten und -onkel für wöchentliche Telefonate. Die Vision dahinter: Niemand sollte sich einsam fühlen!
Infos: 0650/ 7907333
Mail: plauderngegeneinsamkeit@gmail.com
Homepage: https://plaudern-gegen-einsamkeit.jimdosite.com
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