Ratschiller Kabarett
Die WOCHE bat den Kärntner Kabarettisten und FM4-Ombudmann Hosea Ratschiller zum Interview.
Von Doris B. Grießner
Hosea Ratschiller ist den FM4-Radiohörern als „FM4-Ombudsmann“ ein Begriff. In seiner täglich Radioglosse löst der geborene Klagenfurter Probleme der Radiohörer. Als Solokabarettist steht Ratschiller am 29. November in Kulturhofkeller auf der Bühne. Für sein Programm „Das gehört hier nicht her“ bekommt Ratschiller den Österreichischen Kabarettpreis. Die WOCHE bat den Kabarettstar zum Gespräch.
WOCHE: Was erwartet die Besucher bei Ihrem Programm „Das gehört hier nicht her“?
RATSCHILLER: Das Programm ist als politische Familienkomödie, Liebesgeschichte bzw. Grabrede konzipiert. Meine Figur war lange nicht daheim, weil sie es sich mit dem ganzen Dorf ordentlich verscherzt hat. Jetzt ist aber der Opa gestorben (ein erfolgreicher Elvis-Imitator) und ich muss die Grabrede halten. Beim Begräbnis sind natürlich alle da, die ich als Jugendlicher immer so provoziert habe. Und der Opa hat als langjähriger Faschingsnarr in sein Testament geschrieben, dass wir nicht an das Erbe heran kommen, wenn es bei seinem Begräbnis nicht lustig genug zugeht. So beginnt das Stück und dann wird es komisch, interessant und zum Schluss sogar schön. Aber ich will nicht zu viel verraten.
Sie wurden mit den Österreichischen Kabarettpreis ausgezeichnet. Was bedeutet Ihnen die Auszeichnung?
Die Auszeichnung ist eine bestärkende Anerkennung meiner Arbeit. Und die SVA freut sich auch, weil ich endlich meine Schulden zahlen kann.
Gibt es für Sie Vorbilder im Österreichischen Kabarett?
Um einige Namen zu nenn: John Cleese, Gerhard Polt, Andy Kaufman, Georg Schramm, Bill Hicks, Helge Schneider, Woody Allen und Gerald Votava würde ich als Vorbilder nennen. Wenig überraschend auch Josef Hader, ein Künstler, den ich sehr respektiere. Ähnliches gilt für Martin Puntigam, Thomas Maurer oder Maria Hofstätter und noch viele mehr.
Sie sind Kärntner, wie geht es Ihnen auf Tour? Werden Sie oft auf die politische Situation Kärntens angesprochen?
In meinem Programm kommt Kärnten nur vor, weil die Welt vorkommt und da ist Kärnten ein Teil davon. Ich werde trotzdem, vor allem in Deutschland immer wieder auf die mafiösen, korrupten Verhältnisse in Österreich angesprochen, die ja in Kärnten ihre Hochblüte erleben und wahrscheinlich bald von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt werden.
Sie sind zum zweiten Mal im Kulturhofkeller in Villach zu Gast. Hat sich dieser Veranstaltungsort auch schon nach Wien durchgesprochen?
Die Leute vom Kulturhofkeller leisten liebevolle, unverzichtbare Arbeit. Villach kann sich alle Finger abschlecken. Und anschließend bitte Händewaschen und im Budget nachschauen, ob es nicht doch noch irgendwo ein bisschen Geld gibt dafür, dass die Stadt als Kärntens Zentrum der progressiven Kultur bekannt wird.
Worauf freuen Sie sich bei Ihrem Auftritt in Villach?
Ich freue mich auf die Kärnten Premiere und vor allem auf die Kasnudeln danach.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.