Krieg in der Ukraine
"Überrascht vom Hilfswillen der Villacher"

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Der Wernberger Andreas Kuchler und sein Sohn Andreas organisieren bereits seit vielen Jahrzehnten Hilfsgüter für die Ukraine. Wie kam es dazu? 

VILLACH. WOCHE Villach: Herr Kuchler, woher stammen Ihre Kontakte, ihr Bezug zu diesem Land?
Andreas Kuchler: Die ersten Kontakte mit Ukrainerinnen und Ukrainern ergaben sich für mich im Jahre 1989 im Zuge einer Familienzusammenführung noch in der damaligen Sowjetunion. Es gab faszinierende Begegnungen, die mich nicht mehr losließen und in den Folgejahren – vor allem nach dem Zerfall der UdSSR – intensiver gepflegt wurden. Das Ende der Sowjetunion war dann im Jahre 1993 sozusagen der Beginn der Armut in der Ukraine. Eine Vielzahl von Produkten, vor allem auch militärische, die in der Ukraine erzeugt wurden, waren in der Union plötzlich nicht mehr gefragt. Eine riesige Arbeitslosigkeit, verbunden mit einer Hyperinflation, setzte ein. Wir haben viele verzweifelte Menschen erlebt, die versuchten, ihre Zukunft im Westen zu suchen.

Wie lange läuft Ihr privates Hilfsprojekt schon?
Unsere ersten Unterstützungsaktionen für die kleine altösterreichische Gemeinde Schönborn/Nove Selo liefen in den Jahren 1993 und 1994 an, zuerst noch mit Kleintransportern. In kurzer Zeit fiel die Not auf die Menschen herein. Es fehlte, wie wir sahen, am Nötigsten, so dass uns der damalige Schönborner Bürgermeister sehr eindringlich um Hilfe bat. Mit großer Unterstützung der Villacherinnen und Villacher sowie der Stadtspitze konnten dann jährlich mindestens zwei Sattelschlepper mit dringend benötigten Hilfsgütern ins Transkarpatengebiet transportiert werden. Die Partnerschaft dehnte sich vom kleinen Schönborn in die benachbarte 85.000-Einwohner-Stadt Mukatschewo aus, wo unser kleines Team eine Reihe von Sozialinstitutionen über viele Jahre hinweg gut unterstützen konnte. Es werden in dieser Zeit insgesamt an die 800 Tonnen an Hilfsgütern gewesen sein.

 
Wir haben Sie die Ukraine erlebt?
Die Ukraine ist ein unvorstellbar weites Land mit historisch hochinteressanten Landschaften und Städten wie Lemberg oder Czernowitz im Westen, natürlich die Hauptstadt Kiew, Charkiw im Osten, die Städte am Dnepr wie Dnipro oder Saporischja oder im Süden am Schwarzen Meer natürlich Odessa und die traumhafte Krim, die ja 2014 von Russland überfallsartig annektiert worden war. Sehr emotionale Begegnungen gab es natürlich ständig mit den Menschen, mit denen wir vor allem im Zuge der humanitären Hilfe erleben durften. Ihre Gastfreundschaft ist sagenhaft, ihre Liebe zur Heimat haben wir vor allem in den letzten Jahren als überaus patriotisch erlebt. Es entwickelten sich herzliche Freundschaften, die schon über viele Jahre dauern. Es sei, hören wir, wie ein Verwandtenbesuch, wenn die Villacherinnen und Villacher in die Stadt kämen.
 
Waren Sie überrascht vom spontanen Hilfswillen der Villacherinnen und Villacher?
Ja, das kann man wirklich nur dick unterstreichen! Mit diesem sensationellen Ansturm nach dem ersten Aufruf von Bürgermeister Günther Albel hat niemand wirklich gerechnet. Es sind vor allem in den ersten Tagen nahezu im Sekundentakt die Autos der Villacherinnen und Villacher, aber auch die Bewohner etlicher Umlandgemeinden mit durchwegs wertvollen Hilfsgütern vorgefahren. Es tut nicht nur den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern, den Frauen und Männern unserer Feuerwehr und mir gut, diese spontane Hilfsbereitschaft, diese herzliche Solidarität mit der Bevölkerung eines geschundenen europäischen Landes – der Mittelpunkt Europas liegt bekanntlich bei Rachiw in der Südwestukraine – erleben zu dürfen. In einer knappen Woche konnten mit 15 Hilfszügen schon an die 200 Tonnen teils sehr wertvoller Güter und Nahrungsmittel zu unseren Partnerorganisationen befördert werden.

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