Primatenforschung am Affenberg
Universität am Affenberg
Als touristischer Magnet ist der Affenberg international bekannt. Als Außenstelle der Universität Wien hat er sich ebenso etabliert. Forschung und Lehre sind wichtiger Teil der akademischen Seite.
VILLACH (pum). Die Unis von Chicago, Kyoto, Wien sowie die universitäre Ausbildungsstätte Affenberg bilden nun ein Netzwerk von herausragender internationaler Bedeutung. Die Forschung am Affenberg ist nicht neu, denn hier wird seit Jahrzehnten Primatenforschung betrieben. Neu jedoch sind das Labor in welchem Genuntersuchungen vorgenommen werden, sowie die Möglichkeit der Unterbringung von Studierenden in Ossiach. Bildungsreferent Peter Kaiser unterstrich die Symbiose zwischen touristischer Attraktion und wissenschaftlichen Arbeitens. Der Rektor, der Uni Wien Prof. Dr. Dr. hc Heinz W. Engl verwies auf die Bedeutung dieses Projektes, welches eine ganz neue Ausbildungsqualität für Master- oder Bachelor Studien eröffnet.
Verwandtschaft
Die wissenschaftliche Leiterin am Affenberg Dr. Lena Pflüger, stellt die Bedeutung des Projektes insofern dar, „als es darum geht unsere nächsten Verwandten besser zu verstehen, um uns selbst besser zu verstehen.“ Mit im Boot, neben vielen engagierten Menschen von Tierpfleger bis Tierarzt, ist die FH Villach mit Prof. Dr. Gernot Paulus die nicht nur an einer Gesichtserkennung der Tiere arbeitet sondern zusätzlich mittels Drohnenflügen zahreiche, stressfreie Beobachtungen vornimmt ist ebenfalls mit im Boot.
Grundlagenforschung
Wie Vizedekanin Prof. Dr. Eva Millesi erläuterte besteht diese Forschung aus weit gefächerten interdisziplinären Ansätzen, wobei das artgerechte Wohlbefinden der Tiere an erster Stelle steht. Beispielsweise das Wechselspiel zwischen Umwelteinflüssen und Verhalten erfordert langfristige Studien, die nun durch die Unterstützung des Landes gesichert sind. Populationsdynamik, Ernährung, Sozialverhalten und Interaktion der Tiere wird noch Generationen von Studentinnen und Studenten beschäftigen.
Studienbetrieb
Feldforschung, Vorlesung und Labor sind nun an einem Ort gebündelt und können von bis zu 80 Studierenden genützt werden. Lena Pflüger kam erstmals 2011 als Dissertantin zu den Japanmakaken. Seit 2015 ist sie fix am Affenberg tätig und erlebt stets interessante Ereignisse. „Im letzten Winter hat sich eine neue Gruppe unter den rund 170 Tieren gebildet. Inzwischen hat diese Gruppe einen eigenen Bereich für sich. Der Kontakt zu den anderen Artgenossen ist immer gewährleistet. Es gibt keine verschlossenen Türen und dergleichen“ so Pflüger.
Der Stellenwert dieses universitären Projektes wird auch insofern unterstrichen, als die weltberühmte Primatenforscherin Jane Goodall eine Videobotschaft, anlässlich der neuen Kooperation übermittelte.
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