Klaus Schirmer
Vom Besserwisser zum Apotheker-"Musher"
Die Kündigung seiner Angestellten zwingt Klaus Schirmer zum Handeln. Und bringt ihn schließlich dazu, ein eigenes Buch zu schreiben. "Das Husky-Prinzip" – Von Leithunden, langen Leinen und Freundschaft in der Team-Führung."
VILLACH. Der Abgang von neun Mitarbeitern in knapp einem Jahr zwangen den Apotheker Klaus Schirmer 2013 zum Umdenken: Anstatt seine Mitarbeiter ständig mit gutgemeinten Anweisungen zu bevormunden und ihnen somit keine Eigenverantwortung zuzutrauen, setzt er nun auf Verantwortlichkeit, Zielorientierung, Teamwork und sogar Freundschaft. „Als mich meine Mitarbeiterin Paula anrief und mir als Neunte von 10 kurzerhand mitteilte, dass Sie kündigen wird, verfiel ich in einen Schockzustand“, erzählt uns der geborene Innsbrucker. „Plötzlich wurde mir bewusst, wie sehr ich ihren Arbeitsspielraum eingeschränkt hatte. Die Unzufriedenheit über die engen Freiräume und die Unterdrückung Ihrer eigenen Ideen und Gedanken führte dann unweigerlich dazu, dem Arbeitsplatz den Rücken zu kehren. Auch mein fast manischer Kontrollzwang und die feste Überzeugung, dass ich als Vorbild immer präsentieren müsse, wie ich alles am besten mache, führten mich in dieses noch nie zuvor gekanntes Tief.“
Eigene Schwächen erkannt
„Am nächsten Morgen einer durchwachten Panik-Nacht traf ich eine Entscheidung und schwor mir, ein Team zu bilden, das seinen Arbeitsplatz jeden Tag mit Freude und innerer Motivation beginnt. Ein Team, auf das ich mich hundertprozentig verlassen kann. Meine Mitarbeiter sollten unter der entsprechenden Form meiner Führung weitgehend frei, unabhängig und situativ entscheiden dürfen. Viele meiner Schwächen und Fehler sah ich in diesem Prozess des Stilwechsels plötzlich sehr deutlich, und dieses Erkennen half mir, diesen neuen Weg zu gehen.“
Huskyhof im Waldviertel
„Große Hilfe und auch Ideengeber für das vorgestellte Buch „Das Husky-Prinzip“ waren für mich meine Zeit am Huskyhof im Waldviertel: Die Kultur des Vertrauens, der neugierigen Energie sowie das Pflegen der Beziehung in Zusammenarbeit mit den Huskys waren die prägendsten Erkenntnisse. Dieses Wissen wollte ich nun auch auf mich und meine Mitarbeiter übersetzen. Und so gelang es, nach nur einem Jahr Planung, strikter Disziplin und eben neuer Führungsarbeit auf Vertrauensbasis , dass die Umsetzung meiner Fehler in die positive „Kurve“ des Erfolgs mit der Auszeichnung zum bestem Arbeitgeber Österreichs 2017 in Form des „Great Place to Work“-Awards gekrönt wurde.“
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Zur Sache
Das Buch gibt einen Einblick, wie „Führung nach dem Prinzip der Freundschaft“ funktionieren kann. Als Geschenk nicht nur für hochmotivierte Eltern, „Personaler“ oder übereifrige Führungskräfte ein Tipp, sondern auch für den einen oder anderen Lebenspartner!
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