Schulstart in Villach
Wie sicher sind die Kinder?
Endlich wieder Präsenzunterricht. Die Schulen in Villach stellt das vor eine organisatorische Herausforderung.
VILLACH. Fast über ein Jahr standen die Schulen nahezu leer. Covid-19 hatte nicht nur die Erwachsenen ins Homeoffice geschickt, sondern auch die Schüler. Homeschooling, für Eltern wohl das Unwort des Jahres, stand auf der Tagesordnung. Nun, am 13. September war es endlich so weit: der Präsenzunterricht ging nach den Sommerferien wieder los.
Wöchentliche Tests
Die Freude war im Vorfeld bei Eltern, Schülern und auch Lehrern groß. Und doch gab es einige Bedenken, ob das engmaschige Hygienekonzept, das vom Bildungsministerium vorgegeben wurde, umsetzbar sein wird. Die ersten drei Schulwochen sind daher eine "Sicherheitsphase". Kinder, Jugendliche und Lehrende müssen sich drei Mal wöchentlich testen lassen, egal ob sie schon gegen Covid-19 geimpft sind oder nicht. So auch an Villachs Schulen.
Bangen und Hoffen
"Bisher können wir uns nicht beschweren. Das Testen läuft problemlos und unkompliziert. Alle sind einfach froh, wieder normal zur Schule gehen zu können", so die Direktorin des bilingualen Gymnasiums St. Martin Roswitha Errath. Natürlich schwebe aber immer etwas Sorge mit. Denn einen positiven Corona-Test könne man nie ausschließen. Abstreiten, dass der organisatorische Aufwand sich im Vergleich zu früher deutlich erhöht hat, kann sie jedoch nicht. Auch ihre Kollegen der Handelsakademie, des Peraugymnasiums sowie der HTL Villach sind sich dahingehend einig. "Der zusätzliche Organisationsaufwand ist durch den Faktor ,Schule als Teststation‘ extrem gestiegen", sagt HAK-Direktor Florian Buchmayr. Ist das für Schulen überhaupt leistbar? Felix Kucher, Direktor des Peraugymnasiums, kritisiert zurecht: "Viele Prozesse sind unnötig kompliziert und die Praxis ist wenig durchdacht. Bei uns müssen z.B. rund 1.300 PCR-Tests binnen einer halben Stunde durchgeführt, dokumentiert, gesammelt, verpackt und abholbereit gemacht werden. Vor allem große Schulen bräuchten hier dringend Hilfskräfte."
Digitalisierung nutzen
Nicht alles, was die Pandemie hervorgebracht hat, ist schlecht. Die elektronischen Lernumgebungen können beispielsweise auch weiterhin im Unterricht ergänzend eingesetzt werden – oder Fachgruppenkonferenzen, pädagogische Konferenzen, Teamsitzungen sowie Sprechstunden können so ebenfalls weiterhin flexibel online stattfinden. Gerade die Remote-Meetings seien nicht zuletzt die Basis dafür, dass der Schulstart letzte Woche geglückt sei, man sich teils gar schulübergreifend ausgetauscht hatte, um auf alle Eventualitäten und Szenarien eingestellt und reaktionsfähig zu sein. Auch sind sich die Direktoren alle einig, dass man aus den Erfahrungen der letzten Monate jede Menge lernen und so Prozesse optimieren konnte.
Schulstart ist geglückt
Insgesamt gehen alle also vorsichtig optimistisch und mit viel Bereitschaft zum "Änderungs-Management" in die kommenden Schulwochen, wie es HTL-Direktor Peter Kusstatscher sagen würde. So können Groß und Klein weiterhin im Klassenverbund fleißig lernen.
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