Hotel Seven
Zu hoch gebaut, nun sind die Anrainer verärgert
VILLACH (wru). Ein Planungsfehler, der nicht nur behördliche Konsequenzen nach sich zieht. Auch den Ärger seiner "Nachbarn" handelt sich Miki Aleksic, Villachs "Hendlbaron", durch sein zu hohes Hotel ein. Wie inzwischen bekannt, wurde sein Hotel Seven um 74 Zentimeter zu hoch gebaut.
Ärger über Zaun
Und das ärgert die lokalen Anrainer. Nicht nur deshalb, weil die Lichter jetzt nachts einige Schlafzimmer aufhellen, „sondern weil eine Nachbarin des Hendlbarons, deren Zaun um zehn Zentimeter zu hoch geriet, diesen nun um diese Höhe kürzen muss. Sie erwartet demnächst den Abtragungsbescheid von der Stadt", sagt Stadtrat Erwin Baumann (FPÖ). Er legt nach: "Wenn der Zaun gekürzt werden muss, fällt er auseinander, Mikis ,Hochhaus‘ soll aber hinterher saniert werden."
Mehrere Fälle bekannt
Der Villacher Rechtsanwalt Hans Gradischnig stellt, was die Überdimensionierung des Hotelbaus betrifft, gar "Amtsmissbrauch" in den Raum. „Da hat die begleitende Kontrolle der Stadt beim Bau versagt, mich würde nicht wundern, wenn der Fall bis zum Staatsanwalt geht. Schließlich werden Beamte dafür bezahlt, dass sie einen Bau begleitend kontrollieren. Dazu kommt noch, dass sie das eine sanieren, aber den Zaun des kleinen Mannes die ganze Härte des Gesetzes spüren lassen wollen."
Aber, so Gradischnig, Miki sei kein Einzelfall. "Mir sind einige Fälle bekannt in Kärnten, wo zu hoch gebaut wurde, abgerissen hat man aber noch nie ein Haus."
Entscheid im Gemeinderat
Jetzt muss der Villacher Gemeinderat dem Unternehmer aus der Patsche helfen, der angeblich den Fehler selber bemerkt haben will und Selbstanzeige erstattet hat.
In einer Presseaussendung stellte Baumann nun klar, dass mit der Zustimmung der FPÖ im Gemeinderat nicht automatisch zu rechnen sei.
Stadtrat Baumann: "Die Vermutung ist nicht von der Hand zu weisen, dass diese grobe Negierung der Richtlinien des Bebauungsplanes nicht in ausreichendem Ausmaß vor der Übergabe kontrolliert wurde. Es muss überprüft werden, ob es hier zu Versäumnissen der zuständigen Behörden gekommen ist. In diesem Zusammenhang fordere ich auch SPÖ-Stadtrat Harald Sobe (Planungsreferent) dazu auf, Licht in diese Angelegenheit zu bringen. Insbesondere deshalb, weil der Bau nicht nur begleitend, sondern im Zuge der Übergabe auch abschließend umfassend kontrolliert hätte werden müssen."
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