1. Klasse B: Maria Gail - Kirchtagsstimmung gerettet durch 2 zu 1 Sieg gegen Egg

Jedes Jahr zu »Mariä Himmelfahrt«  am 15. August findet in der katholischen Kirche seit Jahrhunderten das Ritual der Kräutersegnung statt.

Maria Gail nützte den heutigen Feiertag, um das Nachtragsspiel gegen Egg auszutragen und versuchte in diesem Fall, ein Kraut gegen die Gailtaler zu finden bzw. eine Taktik, um weitere Punkte in dieser Saison zu sammeln. 

Für Maria Gail war es das erste Heimspiel. In den zwei bisherigen Begegnungen gabs gegen Arriach eine knappe Niederlage, dafür gegen Ledenitzen einen Sieg.

Egg, die bereits voriges Jahr von der 1 A in die 1 B wechseln wollten, dies aber erst heuer durften, starteten besser in die neue Saison. Sieg gegen Ledenitzen und gegen Kirchheim, d.h. laut Tabelle sind die Gailtaler heute die Favoriten. Bei den Gailtalern spielt Jure Zeljak, ein guter alter Bekannter, der vor ca 10 Jahren bei uns seine Fußballschuhe schnürte.

250 Zuschauer waren heute in Maria Gail, wo zugleich Kirchtag und am Nachmittag das Traktorkufenstechen statt fand. Dementsprechend waren viele Trachtenpärchen am Platz, Jung und Alt, modern und traditionell, wunderschön anzuschauen. 

So, aber das ist Nebensache, Hauptsache ist das runde Leder und dieser Ball war heute nagelneu, wurde vom Cafe Centro gespendet und sollte Maria Gail Glück bringen, so war halt der fromme Wunsch der heimischen Fans.

Das Match war trotz Hitze rassig und schnell, beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt und versuchten jeweils auf ihre Art und Weise, in Führung zu gehen. Egg probierte es mit hohen Bällen, Maria Gail eher mit Spielzügen und diese Rechnung ging bald auf. In der 34. und in der 39. Minute kämpfte, schoss und traf unser Raphael Kattnig und brachte somit Maria Gail mit 2 zu 0 in Führung. Erwähnenswert war seine Balleroberung knapp an der Linie, ein anderer wäre diesem fast hoffnungslos aussehendem Schuss gar nicht nachgerannt und ihn dann noch am Verteidiger vorbei in den Strafraum zu bringen, Hut ab!

Vor der Pause gabs für Egg auch noch eine große Möglichkeit auf den Anschlusstreffer durch einen Freistoß aus gefährlicher Entfernung, kam aber nix dabei raus.

Gleich nach Seitenwechsel gabs im Strafraum von Egg eine kuriose Situation. Ein Maria Gailer Spieler lief Richtung gegnerisches Tor, fiel her, stand gleich wieder auf und wollte weiterlaufen, als ihn der Schiripfiff bremste. Wurde er von Egg gefoult und daher der Pfiff....? Hä, Maria Gails Kicker bekam Gelb! Als wir noch grübelten, für was, gabs als Draufgabe auch noch gelb/rot und ein früheres Rendezvous mit der Dusche als geplant. Kein Mensch wusste zu diesem Zeitpunkt auf der Tribüne, was da jetzt los war. Erst danach hab ich mich schlau gemacht und erfahren, dass der Schiri scheinbar ein Hobby Ornithologe ist mit Schwerpunkt Singvögel, Unterordnung Schwalben. Er hat im Verlauf der Partie Kleinigkeiten geahndet, dafür teilweise echte Fouls nicht oder übersehen, aber hier meinte er eine Schwalbe zu entdecken. Ähm, wenn ich als Fußballer eine Schwalbe machen würde, wäre es für mich logisch, am Boden liegen zu bleiben und weiter auf "sterbenden Schwan" zu schauspielern. Es ist unlogisch, herzufallen, gleich drauf aufzuspringen und weiterzuspielen..... Logisch war die Erklärung von unserem Ivan, dass er hängengeblieben ist, fiel, aufstand und weiterrennen wollte, bis es zum Ausschluss kam. Ärgerlich, aber Schirientscheidungen sind einfach, wie sie sind, nämlich nicht zu ändern.

Auf alle Fälle war nun Maria Gail in der Unterzahl. Die Villacher mussten sowieso die zwei Verletzten Krnjic und Hiesel irgendwie ersetzen, nun wurden für die restlichen 9 Feldspieler die Positionen wieder neu gemischt und das brachte das bis jetzt tadellos funktionierende Werkl ein wenig zum Stottern. 

Nicht gerade förderlich war zusätzlich auch noch der verletzungsbedingte Austausch von Raphael Kattnig, ein Topstürmer weniger ist ein großer Nachteil.

Egg hat das gewittert wie nur Irgendwas. Plötzlich wurden sie immer stärker und wussten, jetzt oder nie. Maria Gail versuchte, zu blocken, abzuwehren, dagegen zu halten. Aber das geht nicht ewig und Mario Tscheliessnig entdeckte eine Lücke in der Abwehr und zack, schon war es passiert. In der 66. Minute stand es somit 2 zu 1 und nun wollten es die Egger wissen und drückten auf die Tube. Maria Gail versuchte, den Ball in den Reihen zu halten, geht halt doch ein bisschen schwerer mit einem Mann weniger. Trotzdem schafften sie es und kamen auch hin und wieder zu Konter und Angriffsmöglichkeiten. 

Das Match wurde härter, die Zuschauer lauter. Ich hab in meinem Leben schon viele "Sprüche" gehört, die bei diversen Spielsituationen reingerufen wurden, aber heute gabs Neues aus der Kategorie "unterste Schublade", als Maria Gailer Kicker gefoult am Boden lagen: ".......holts die Schaufel und grobts ihn ein...." bzw. ".....trogts ihn ausse, er stinkt eh schon...........". Find ich unterirdisch, makaber, tief, übertrieben und einfach unsportlich.

Ausgleichende Gerechtigkeit, dass sich am Ergebnis nichts mehr geändert hat, obwohl Egg wirklich alles versuchte, um im letzten Moment das Ruder noch rumzureissen. Erwähnenswert war dann auch noch die aktive Schützenhilfe vom Gailtaler Tormann, der beim vermutlich letzten Corner vor zum Maria Gailer Tor lief, um seine Mannschaft zu verstärken. Einer der Villach Kicker erkannte die Situation und schickte den Ball mit einem hohen Weitschuss auf die Reise zum leeren Tor. Dino Matorugo, einer der Neuzugänge von Maria Gail, sah mit scharfem Adlerblick, dass die Richtung nicht ganz passte, galoppierte dem Ball nach, um noch im letzten Moment den Winkel zu ändern, leider war dies nicht mehr zu schaffen und das Leder rauschte haarscharf an der Torstange vorbei. Schade, das wäre der krönende Abschluss gewesen.

Ich war aber schon froh, dass wir das 2:1 über die Zeit gebracht haben. Somit steht heute Maria Gail am 3. Tabellenplatz und das ist super und die perfekte Vorlage für eine ausgelassene Siegesfeier im Zuge des Maria Gailer Kirchtages. Viel Spaß noch, feiert schön, ihr habt es euch heute verdient!