Cosimo ist der Chef in Kärntens kleinster Pizzeria
Nur 19 Quadratmeter groß, aber voller Italien-Flair: Für die Pizzeria "Al Taglio" in Villach wurde die Formulierung "klein, aber fein" erfunden.
VILLACH (kofi). Ein kleiner Ofen, die Theke, dazu zwei an der Wand befestigte Tische und acht Hocker. Mehr gibt es nicht in Kärntens kleinster Pizzeria. 19 Quadratmeter – inklusive Nebenräume. Hier, am Hans-Gasser-Platz in Villach, arbeitet Cosimo Gentile. Seit elf Jahren betreibt der 46-jährige Italiener sein Lokal, das "Al Taglio", also so viel wie "Stückweise".
Stück für Stück
Genauso, stückweise nämlich, macht Gentile den Großteil seines Geschäfts: Denn unter Villachs Schulkindern ist die Mini-Pizzeria seit Langem Legende. Ein Stück "Margherita" oder "Pizza mit Salami" als Snack zwischen Vormittags- und Nachmittagsunterricht – gerade recht.
Klein, aber fein
Gentile ist in seiner Pizzeria der Mann für alles: Er kauft die Lebensmittel ein, bäckt die Pizza, serviert, kassiert, unterhält die Gäste. Ein größeres Lokal hat er nie angestrebt, sagt er. "Hier kann ich alles kontrollieren.“ Denn der Mann aus der süditalienischen Region Kalabrien ist ein Pedant. Alles muss perfekt sein. Daher verwendet er ausschließlich italienische Produkte. "Wenn du Pizza machst, musst du wissen: Das ist ein italienisches Produkt. Also brauchst du italienische Zutaten.“
Nachschub aus Italien
Drei Mal pro Monat fährt er bis Venedig, um seinen Schinken, seinen Käse, seine Tomaten und sein Mehl zu holen. Sogar das Salz importiert er aus seinem Heimatland. Der wichtigste Tipp für die perfekte Pizza - und jetzt alle aufgepasst: "Der Teig muss am Vortag gemacht werden", sagt er. Dann arbeitet die Pizza im Magen nicht weiter und verursacht kein unangenehmes Völlegefühl.
Wichtig: Nähe zu Italien
Nach Villach ist er vor 13 Jahren gekommen, ohne jemanden zu kennen. Warum Kärnten? "Weil es nicht weg ist von Italien", sagt er: "Das ist mir wichtig. Neuseeland war nie eine Auswanderungsoption. Mir ist schon Deutschland zu weit weg." In Italien bleiben übrigens auch nicht. "Zu viel Wirbel, zu unsicher. Die Ruhe und Sicherheit in Villach schätze ich sehr", sagt Gentile.
Lieferservice als Idee
Und dann spricht er doch noch über geschäftliche Expansionspläne. Einen Lieferservice könnte er sich vorstellen, darüber mache er sich seit einiger Zeit Gedanken. Aber das müsse er noch in Ruhe mit seiner Frau Eva und den Kindern Giulia und Laura besprechen. Schließlich braucht nicht nur der perfekte Pizzateig seine Zeit.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.