Bilderbuch - Lebensfreude
Ganz besonders bunt ist es da draußen im nebelgrauen Forst!
Erste Nebelschwaden am Morgen
kündigten zuvor schon den Jahreswechsel an.
Das Finale in der Natur hat der goldene Herbst
beeindruckend schon gekürt
und unsere Mischwälder in grandioser Schönheit,
in goldenen und tiefroten Farbschattierungen bemalt.
Die Äcker liegen schon lange brach,
auch die Futterwiesen
haben den letzten Schnitt schon hinter sich.
Die Laubbäume werden nun täglich lichter,
denn ihr buntes Blattlaub
taumelt spielerisch im Herbstwind!
Ganz selten sieht man noch junges Grün.
Die Natur steht auf Sparflamme -
nur wenige Wochen noch,
dann wird sie in eisiger Kälte erstarren
und den Winter unter einer Schneedecke verschlafen.
Aber noch ist es herbstlich, sonnig warm
und in den Wiesen die Herbstzeitlosen verstreut
in der Mittagssonne voll in Blüte stehen.
Die kelchförmigen, kurzstieligen, hochgiftigen Blumen
leuchten in zarten Lilatönen im Herbstlicht.
Lieblich und von einer Zartheit - wunderlich;
so mutig und unbeirrt!
Warum blühen sie gerade jetzt - im Spätherbst?
Mutig trotzen sie den schon kühlen Nachttemperaturen.
Die Herbstzeitlosen sind ganz schön clever,
denn sie gedulden sich erst im Herbst zu erblühen,
denn im Sommer, wenn es in der Natur üppig treibt, wächst und blüht,
das grüne, saftige Gras, hochwüchsig sprießt,
bestückt mit unzähligen Wiesenblumen,
würden sie in ihrem Umfeld ersticken und erdrückt werden.
So nutzen sie ihre Chance und üben sich in Geduld,
um im Herbst voll zu erblühen,
um dann auch beachtet zu werden.
Aber bitte, die Blüten NICHT zu berühren, oder sie gar zu pflücken,
denn sie sind HOCHGIFTIG für Mensch und Tier!
Hildegard Stauder
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