Fußball
Darum zieht Kärntner Traditionsklub seine "Erste" zurück

- Künftig werden die Spieler der VSV-Kampfmannschaft bei anderen Vereinen jubeln.
- Foto: Villacher SV
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Der Villacher SV zieht per kommender Saison seine Kampfmannschaft vom Meisterschaftsbetrieb in der Unterliga West zurück. Als Hauptgrund wird Zuschauerschwund angegeben. Schulden hat man laut Vereinsangaben keine. Fokus auf Nachwuchs.
VILLACH. Die Spieler der Kampfmannschaft wussten es schon länger, nun bestätigte es der Verein: "Der VSV streicht ab Sommer die Kampfmannschaft und konzentriert sich auf den Nachwuchs."
"Massiver Einbruch bei Zuschauern"
"Nach Corona wurde ein massiver Einbruch bei den Zuschauerzahlen verzeichnet", heißt es seitens des Klubs. Dies obwohl man "in den letzten Jahren zweimal aufstieg und attraktiven Offensivfußball spielte". Die Zuschauer wären der "Hauptsponsor" gewesen. Hier habe man nach Corona einen Wandel festgestellt: "Mittlerweile betreiben viele ehemalige Zuschauer am Wochenende lieber selber Sport und kommen nicht mehr zum Fußball. Hätten wir weiterhin 150 bis 200 Leute, dann würden wir weiterspielen. So lassen wir es gut sein."
"Keine Schulden"
Deshalb habe man sich schon die letzten Monate intensiv mit dem Thema "Rückzug der Kampfmannschaft" beschäftigt. Den Schritt habe man letztendlich bewusst zum jetzigen Zeitpunkt gesetzt: "Wir haben keine Schulden und wollen das Budget nun in den Nachwuchs investieren."
Zehn Spieler in Akademien
150 Kinder spielen derzeit im Nachwuchs der "Blau-Weißen", aufgeteilt auf zehn Mannschaften. Zehn Spieler spielen bundesweit bei Akademien, unter anderem bei Rapid Wien, Sturm Graz, WAC und Austria Klagenfurt. Der Erfolg im Nachwuchs, wird ebenso als Grund für die Streichung der "Ersten" angeführt. "Wir verlieren seit Jahren aufgrund der guten Jugendarbeit eine beträchtliche Zahl an Spielern bzw. wechseln viele in Universitätsstädte."
"Kein sportlicher Sinn"
In einer schriftlichen Stellungnahme heißt es weiterhin: "Auch hat es in Zeiten wie diesen im Ballungsraum wie Villach bei allgemein ständig sinkenden Spielerzahlen keinen sportlichen Sinn, mit fünf Kampfmannschaften in vier verschiedenen Ligen anzutreten." Der generelle Wandel im Amateursport mit "ständig steigenden Kosten, weniger Sponsoren und kaum noch ehrenamtlichen Mitarbeitern lässt den VSV zum Schluss kommen, dass in naher Zukunft noch viele andere Vereine diesen Weg beschreiten werden".
Letztes Spiel
Derzeit steht der Klub auf Rand drei in der Unterliga West. Das letzte Spiel der Kampfmannschaft findet am 3. Juni daheim im Stadion Lind gegen Sachsenburg (15 Uhr) statt.
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