Nach erneuten Regenfällen: 115 Afritzer aus Ortsteil Kraa gerettet
Der Bärenbach trat erneut über das Ufer! Ganze Ortschaft musste evakuiert werden. Bewohner der Häuser wurden in Gasthöfen untergebracht. Kriseninterventionsteam des Roten Kreuz vor Ort.
AFRITZ. Nach den heftigen Regenfällen vor einigen Tagen war der Afritzer Ortsteil Kraa schwer vermurt worden. Der Bärenbach war über die Ufer getreten. Die WOCHE berichtete.
Evakuierung und Zivilschutzalarm
Heute, Sonntag, ist die Lage endgültig eskaliert: Weitere Regenfälle haben dafür gesorgt, dass der von Experten der Wildbach-Verbauung als vergleichsweise harmlos eingeschätzte Bach erneut über das Ufer getreten ist – und Kraa evakuiert werden musste. 115 Personen sind davon betroffen. Sogar Zivilschutzalarm wurde ausgelöst. Dies bedeutet, Menschen sollen sich im betroffenen Gebiet nicht mehr im Freien aufhalten und auf Anweisungen der Rettungskräfte warten.
"Dramatische Situation"
Bürgermeister Max Linder spricht daher von einer "dramatischen Situation". Bezirksfeuerwehrkommandant Libert Pekoll ergänzt: "Wir mussten Häuser evakuieren und Menschen mit dem Hubschrauber in Sicherheit bringen." In Summe sind rund 40 Häuser betroffen.
Notunterkünfte
Im Gemeindezentrum von Afritz wurden Notunterkünfte eingerichtet, die sich in den späteren Abendstunden aber leerten: Alle Betroffenen wurden in den umliegenden Gasthöfen oder privat untergebracht. Eine Rückkehr in ihre Häuser scheint für die Bewohner von Kraa vorübergehend eher unwahrscheinlich. Das Rote Kreuz ist mit 30 Personen vor Ort, auch ein Kriseninterventionsteam ist dabei. "Wir sind für alle Eventualitäten gerüstet", sagt Bezirks-Rettungskommandant Martin Taupe. Es gibt zwar keine Verletzten, doch wer binnen Minuten sein Haus verlassen muss, vergisst schon einmal wichtige Medikamente, etwa Insulin. Solche Engpässe seien behoben worden.
Aufräumarbeiten
Die Aufräumarbeiten werden von FF-Leuten und Pionieren des Bundesheeres morgen bei Tageslicht fortgesetzt. Die Helfer sind ja seit dem ersten schweren Unwetter vor einer Woche im Einsatz.
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