Wünschelruten Wanderweg in Obervellach, Nähe Hermagor

Wer Lust hat, einmal etwas Außergewöhnliches zu probieren, dem empfehle ich diesen Wünschelruten-Wanderweg der bisserl "anderen Art".

Beim bekannten Hotel Restaurant Bachmann erhält man einen kleinen Prospekt und Wünschelruten zum Ausleihen.
Dann muss man praktisch zurück, über das Gleis, auf die andere Straßenseite gehen, immer geradeaus Richtung Wald, beim Holzbrunnen links und dann immer rechts halten. Hier würde man Hinweisschilder nach "Radnig" sehen, denen folgt man, bis man bald auch die erste Tafel vom Wünschelrutenwanderweg sieht.

Diese gemütliche Wanderung ist 8 km lang. Geht man sie "normal" durch, braucht man 2 Stunden, spielt man sich jedoch mit der Wünschelrute und genießt das Erlebnis Natur, können es auch leicht 4 Stunden werden.

Vier der besten österreichischen Wünschelrutengeher haben in Zusammenarbeit mit dem Ort diesen Weg geschaffen, der aus 18 Stationen wie z.B. Kraftbaum, Kraftbankerl, Marterl, Krebsbaum, Hexenplatz und tiefer Quelle besteht.

Der Weg führt entlang dem Ziseling-Bacherl, welchem schon in alten Zeiten eine Heilwirkung für Mensch und Tier nachgesagt wird. Danach betritt man den Naturlehrpfad. Hier kann man staunen, welche Vielfalt an Pflanzen dort durch den Einfluss des Mittelmeerklimas und der sonnigen Lage des Plateaus auf engsten Raum wachsen.

Beim Radniger Kircherl endet der Weg. Es ist ein absoluter Ort der Kraft und wurde im Jahre 1040 erbaut. Eine bemalte Decke aus dem 15. Jahrhundert schmückt den Vorraum. An der Tür erkennt man noch die Axthiebe der Türkenkämpfe von 1478.

Der Rückweg ist ein bisserl ein Rätsel. Bei der Kirche folgten wir dem Pfeil, ging abwärts, dann plötzlich beim nächsten Wegweiser war "Wünschelrutenweg" durchgestrichen - vielleicht war es die alte Route. Wir gingen dann zurück in den Ort, beim Hotel Karnia gleich danach rechts abbiegen, über den Radnig Forst durch den wunderschönen Eichforst zurück nach Obervellach und dort ein kurzes Stück der Straße entlang retour zum Bachmann, wo man die Wünschelruten wieder abgeben und gleich auf ein gutes Essen einkehren kann (Öffnungszeiten beachten, diesen Sonntag war geschlossen).

Persönliche Eindrücke: ich war ja vorher Feuer und Flamme für diesen Weg und wollte das unbedingt probieren. Nach der 8. Station war mein Gesicht mal seeehr lang, weil sich NICHTS tat. Da konnte ich mich besinnen, zur Ruhe kommen, visualisieren wie ich wollte, die Rute bewegte sich keinen Millimeter. Es half auch nicht, das ich im Bach drinnen stand, die Rute zeigte mir kein Wasser an - es war zum Verzweifeln. Aber dann, Station 9, das Kraftbankerl - hier bewegte sich die Wünschelrute zwar langsam, aber deutlich zum Boden. Weil ich doch ein bisserl ein Zweifler bin, hab ich es zweimal hintereinander probiert, gleiches Ergebnis. Juchu, ich bin doch ein "Medium", hihi. Nein, Spaß beiseite. Auch wenn man an nichts glaubt, der schiefe Baum an einer negativen Stelle, der seit Jahrzehnten versucht, von diesem verstrahlten Platz wegzuwachsen, wird auch für Realisten ein Beweis sein, das es gute und schlechte Plätze gibt. Auf alle Fälle habe ich an 3 von 18 Plätzen eine Reaktion bemerkt und somit neben den wunderschönen Eindrücken dieses Weges auch ein kleines Erfolgserlebnis erzielt und die Wanderung war erholsam und spannend zugleich.......