Alkohol: Verband geht in die Offensive

- Alkohol hat am grünen Rasen nichts verloren. Der Verband klärt auf.
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Beim Vereinscoaching sollen Fußballclubs für das Thema Suchtprävention sensibilisiert werden.
BEZIRK (ju). „Tipps zur Suchtprävention im Vereinsumfeld“ ist einer der interessanten Programmpunkte bei der Vereinscoaching-Tagung des Oberösterreichischen Fußballverbandes (OÖFV) am 28. Februar in Kremsmünster. Partner sind unter anderem die OÖ. Gebietskrankenkasse und das Linzer Institut Suchtprävention.
„Im Selbstempfinden der Vereine hat das Thema Suchtprävention leider noch nicht überall die notwendige Tragweite“, sagt Raphael Oberndorfinger, Leiter des Vereinscoachings beim OÖFV. „Wir nehmen das als Ansporn, um auch die letzten Barrieren mit Aufklärungsarbeit und Sensibilisierung zu überwinden.“ Ein gewissenhafter Umgang mit Alkohol und Nikotin ist für den Verband ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. „Fußball fördert Bewegung, Teamgeist und Toleranz und entwickelt die Persönlichkeit jedes Einzelnen. Da darf es in puncto Suchtmitteln speziell bei Jugendlichen keinen Spielraum geben“, stellt Oberndorfinger klipp und klar fest.
Bisher keine Probleme
Eine Feststellung, die auch Johann Urich, Präsident des Vöcklabrucker Sportclubs, unterschreiben würde. „Ich begrüße diese Initiative. In unserer Jugendabteilung haben wir kein Problem mit Alkohol oder Nikotin.“ Die Nachwuchstrainer hätten hier eine ganz wichtige Vorbildfunktion. In die gleiche Kerbe schlägt der Nachwuchsleiter des Regionalligisten UVB Vöcklamarkt, Johann Nußbau-mer. „Die Vorbildwirkung unserer insgesamt 18 Nachwuchstrainer ist sehr wichtig.“ In Trainings- oder Vereinskleidung Alkohol zu konsumieren, sei für die Trainer absolut tabu. „Auch wenn es bei uns keine derartigen Probleme gibt, finde ich es gut, dass sich der Verband mit dem Thema Suchtprävention auseinandersetzt“, sagt Nußbaumer.
Nicht alles verbieten
„Die Vereine sind neben der Familie und Schule der dritte große Lebens- und Sozialisationsraum“, sagt Andreas Reiter vom Institut Suchtprävention. Er ist einer der Vortragenden bei der Tagung und will den Fußballvereinen Wege für den verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol und Nikotin aufzeigen. „Es geht nicht darum, alles zu verbieten oder auf die Spaßbremse zu treten“, betont Reiter.
ZUR SACHE
Zehn Tipps für Vereine im Umgang mit Alkohol
1. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran.
2. Beachten Sie die Jugendschutzbestimmungen.
3. Bieten Sie im Vereinshaus ein attraktives Angebot für alkoholfreie Getränke.
4. Verzichten Sie auf den Ausschank von Mixgetränken und Alkopops.
5. Animieren Sie nicht zum Trinken (Stichwort: Gruppenzwang).
6. Akzeptieren Sie ein „Nein“.
7. Führen Sie eine Festkultur bei Veranstaltungen ein, die den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol fördert und Rauschexzesse vermeidet.
8. Haben Sie ein offenes Ohr für Ihre Schützlinge.
9. Fahren Sie nie alkoholisiert.
10. Seien Sie als Eltern oder Betreuer ein Vorbild für die Kinder.
Quelle: Institut Suchtprävention
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