Begleitung für ein Leben ohne Grenzen

Lebenspartnerin Heidi (r.) steht zu 100 Prozent hinter Roman Haunschmid. | Foto: privat
  • Lebenspartnerin Heidi (r.) steht zu 100 Prozent hinter Roman Haunschmid.
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VÖCKLABRUCK. Es war der letzte Tag seines Zivildienstes und sollte der erste Tag seines neuen Lebens werden. Roman Haunschmid war 22 Jahre alt, als eine plötzlich auftretende Gehirnblutung ihn beinahe das Leben gekostet hätte. Die Ärzte prophezeiten irreparable Folgeschäden. Trotz der schlechten Aussichten auf Genesung konnte Haunschmid bald nach seiner Gehirnblutung wieder im erlernten Job als Elektriker arbeiten. Der füllte ihn aber nicht mehr aus.
„Ich hatte ständig das Gefühl, jemand stünde hinter mir und sage mir, dass ich zu langsam sei“, erinnert er sich an die schwierigen Monate zurück. Trotz bürokratischer Hürden absolvierte er eine Ausbildung zum diplomierten Behindertenpädagogen. „Ich wollte Menschen die Möglichkeit geben, langsamer zu sein, für das Binden eines Schuhbandes zehn Minuten oder sogar mehr zu benötigen, wenn sie die Zeit brauchen, um Erfolg zu haben. Frei sein zu dürfen, so wie sie sind, keine Hektik spüren zu müssen, nicht das Gefühl zu haben, nicht zu entsprechen“, sagt Haunschmid und setzt dabei sein typisches Grinsen auf, das eindeutig zeigt „Jetzt geht es mir gut, egal was andere denken“.

Verein "MoBet" gegründet

Die Begleitung beeinträchtigter Menschen wurde zu seinem Leben und ließ ihn 2009 zum mobilen Personenbetreuer werden. 2012 gründete er den Verein „MoBet – Verein für mobile Betreuung“. Haunschmid begleitet Menschen mit körperlichen und/oder geistigen Behinderungen, Menschen mit psychischen Störungen, aber auch einsame und ältere Menschen, die den Alltag nicht mehr alleine meistern können. Lebensmitteleinkauf, Discobesuch, Kino- oder Konzertabend, sportliche Aktivitäten, ein Ausflug oder ein Urlaub auf hoher See - geht nicht, gibt es bei MoBet nicht. Dort, wo Verwandte oder Pflegepersonal eine Auszeit brauchen oder einfach keine Zeit haben, springt Roman Haunschmid mit Freude ein und übernimmt die Verwirklichung von kleinen und großen Träumen und Wünschen.

Feriencamps und Disco

Seit 2011 organisiert Roman Haunschmid Ferien- und Erlebniscamps für Jugendliche und junge Erwachsene mit Beeinträchtigungen. Waren es am Anfang fünf Jugendliche, meldeten sich 2014 80 Personen an, und es wären noch mehr gewesen, wenn mehr Platz gewesen wäre. Die Betreuer sind ausschließlich ausgebildete Fachkräfte. Seit 2013 wird für oberösterreichische Kunden ein Teil der Kosten vom Land OÖ übernommen. In Linz und Vöcklabruck veranstaltet MoBet inzwischen regelmäßig Discoabende für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung. Weitere Informationen unter www.mobet.at.

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