Neue Wege in den Kindergärten

Kindergärten setzen Schwerpunkte. Sie reichen von Ästhetik und Gestaltung bis zu Gesundheit.

BEZIRK (csw). "Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit liegt darin, als Erwachsener einer zu bleiben", erklärt Helga Leitner, Leiterin des Pfarrcaritaskindergartens Frankenmarkt, das Motto nach einem Zitat von Pablo Picasso. Seit zwei Jahren liegt der Schwerpunkt der elementarpädagogischen Einrichtung auf "Ästhetik und Gestaltung.

Glaskunst im Kindergarten

"Wir wollen die Kinder auf die kreative Bahn locken – sie sollen spüren und sehen, was sie alles können", so Leitner. Aus Holz, Keramik, Gips, Filz und Farben entstanden bereits viele Kunstwerke. In Zusammenarbeit mit dem Künstler Christian Koller aus Pöndorf durften die Kinder sogar Objekte aus Glas herstellen. Viele davon wurden im Kindergarten aufgehängt. Zur Eröffnung 2017 gab es sogar eine eigene Vernissage. Die Glasobjekte verkörpern alles, was fliegt. "Wir wollen den Kinder Flügeln geben", sagt Leitner.

Gesunde Jause und "offener Garten"

Im Gemeindekindergarten Lenzing in der Atterseestraße setzt man auf die drei Säulen Ernährung, Bewegung und Wohlbefinden. Die Einrichtung wurde vor zwei Jahren als Gesunder Kindergarten ausgezeichnet. Jeden Tag finden sich Obst, Nüsse und Samen am Jausentisch, anstatt von Kuchen wird gemeinsam eine gesunde Geburtstagsjause zubereitet. Unter der Bezeichnung "offener Garten" können sich die Kleinen jeden Tag ab sieben Uhr draußen austoben, wenn sie Lust und Laune dazu haben. "Das genießen die Kinder. Sie brauchen die Bewegung", sagt Kindergartenleiterin Martina Scherndl.

Vielfältige Lernwerkstätten

Um das Wohlbefinden zu steigern, wurde heuer im Herbst das Konzept der offenen Werkstatt eingeführt. Das funktioniert so: In der Früh treffen sich alle in ihren Stammgruppen. Nach dem Morgenkreis können sich die Kinder frei im ganzen Haus bewegen und verschiedene Lernwerkstätten aufsuchen. Angeboten werden Forscherwerkstatt, Kreativinsel, Buchstabenland und Theaterwelt. "Die Kinder entscheiden, was sie machen wollen", erklärt Scherndl, die das freie Spiel für besonders wichtig hält.

Ihr Grundsatz nach Maria Montessori lautet "Hilf mir, es selbst zu tun". "Gerade im Kindergarten als erste Bildungseinrichtung wird die Basis für Neugier, Selbstvertrauen und Mut gelegt. Aber auch für Bewegung und gesunde Ernährung. Bewegung macht Spaß und ist ganz einfach, gesunde Ernährung schmeckt gut und ist schnell zubereitet. Im Kindergarten wird dafür der erste wichtige Grundstein gelegt", sagt VP-Landesrätin Christine Haberlander.