Jugendnetzwerk: Bessere Berufschancen für junge Leute

Beim zweiten Dialog „Jugendnetzwerk-Schule-Arbeitswelt“ wurden konkrete Unterstützungsangebote am Übergang Schule-Arbeitswelt vorgestellt. | Foto: AK
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BEZIRK. Das von der Arbeiterkammer Bezirksstelle Vöcklabruck initiierte und gemeinsam mit dem AMS Vöcklabruck und regionalen Partnern ins Leben gerufene Jugendnetzwerk hat sich zum Ziel gesetzt, die Berufschancen von Jugendlichen zu verbessern. Die Firmen Pappas, Schatzdorfer Gerätebau, STIWA und das Bildungszentrum Lenzing sowie die regionale Wirtschaftskammer-Bezirksstelle sind bereits im Boot. Sie alle waren beim zweiten Dialog „Jugendnetzwerk-Schule-Arbeitswelt“ dabei und haben sich mit den Arbeitsmarktvertretern von Arbeiterkammer und AMS sowie den Vertretern der Schule darüber unterhalten, wie in Zukunft auch Jugendliche, die den Einstieg in den Arbeitsmarkt nicht auf den ersten Anhieb schaffen, noch besser unterstützt werden können. „Weil wir soziale Verantwortung tragen und uns nicht egal sein darf, dass immer mehr junge Menschen aus unterschiedlichsten Gründen in der Arbeitswelt nicht Fuß fassen können“, war der gemeinsame Tenor beim zweite Dialog. Einig sind sich auch alle darin, dass es in Zukunft nicht mehr nur auf Bestnoten bei der Lehrlingsauswahl ankommen wird, sondern auch immer mehr soziale Kompetenzen in den Blickpunkt rücken.

Ziel der Vernetzung, die 2015 intensiviert werden soll, ist es, ein gemeinsames Verständnis für die unterschiedlichsten Problemlagen der Jugendlichen zu entwickeln und gemeinsam Wissen über die Unterstützungsangebote am Übergang von der Schule in die Arbeitswelt, von Begleitangeboten während der Lehre und über Fördermöglichkeiten aufzubauen. Denn Unterstützungsangebote gibt es genügend, der Überblick ist manchmal schwierig. Da die Anbieter aber im Jugendnetzwerk mittlerweile so gut vernetzt sind, dass jeder vom anderen genau weiß, was er anbietet und für welche Zielgruppe er zuständig ist, können sich Betriebe als Erstkontakt einfach an den wenden, der bekannt ist und sie werden je nach Fragestellung professionell und rasch an die richtige Stelle weiter geleitet. „Erste Anlaufadresse ist natürlich nach wie vor das AMS“, betont Helmut Scherndl vom regionalen Arbeitsmarktservice. Auch dort sind alle Angebote bestens bekannt und das Finden des richtigen Angebotes sei aufgrund der Vernetzung heute viel einfacher als noch vor ein paar Jahren.

Stand beim ersten Dialog die Schule im Zentrum, wurden beim zweiten Dialog „Jugendnetzwerk-Schule-Arbeitswelt“ vier konkrete Unterstützungsangebote am Übergang von der Schule in die Arbeitswelt und der Lehre vorgestellt: Ausbildungsfit der Volkshilfe (www.volkshilfe-ooe.at; Stefan Otruba), die Jugendarbeitsassistenz der Volkshilfe (www.volkshilfe-ooe.at; Sandra Übleis), die Berufsausbildungsassistenz von Jugend am Werk (www.bbrz.at; Eva Gruber) und das Lehrlingscoaching der Wirtschaftskammer OÖ (www.wko.at; Rudolf Riegler). Weiterführende Infos auch unter www.neba.at.

Einblicke in die Lehrlingsausbildung und in Projekte in der Austria Plastics GmbH in Wels gab Geschäftsführerin Renate Pyrker, die Partnerin im Jugendbeschäftigungspakt Wels ist und Vöcklabrucker Unternehmen ermuntert, auch einen Pakt für Jugendbeschäftigung zu schließen. „Die Anforderungen an Jugendliche, die eine Lehre starten möchten und der Kompetenzen, die sie mitbringen, driften zusehend auseinander“, weiß auch sie aus Erfahrung. Unternehmen wie die Austria Plastics GmbH zeigen ihrer Ansicht nach jedoch deutlich, wie man durch intensives Bemühen, die Neigungen und Stärken des jeweiligen Jugendlichen herauszufinden und aus den Schwächen der Jugendlichen Potenziale schöpfen kann. Das, was Jugendliche noch nicht können, lernen sie eben im Unternehmen nach. Wichtig ist, dass sie motiviert sind und ihren guten Willen zeigen. „Wenn sich der Jugendliche im Unternehmen engagiert, dann engagiert sich das Unternehmen auch für ihn“, ist sie überzeugt.

Im von der Arbeiterkammer initiierten Jugendnetzwerk Vöcklabruck nutzen Vereine und Betriebe die Kontakte mit den anderen Partnern, vernetzen sich mit ihnen und loten immer wieder gemeinsame Projektideen aus, um Jugendliche beim Übergang ins Berufsleben zu unterstützen und sie auch in der Ausbildung zu halten. 2015 soll dieses gemeinsame Engagement verstärkt werden. Betriebe, die Interesse zum Mitmachen haben, können sich bei AK-Bezirksstellenleiterin Martina Obermaier melden (voecklabruck@akooe.at ) oder auch in der regionalen Wirtschaftskammer. Für Obermaier steht fest: „Dass bereits Jugendliche die bittere Erfahrung machen müssen, was Arbeitslosigkeit und damit verbunden auch Zukunftsangst bedeutet, ist für eine moderne und aufgeschlossene Gesellschaft eigentlich nicht tragbar. Jeder Jugendliche ohne Job oder Ausbildung ist einer zu viel.“

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