"Offen für Neues, aber mit Bodenhaftung"
Sabine Sperr-Lehrl von Landhotel Eichingerbauer erzählt über ihre Karriere als Unternehmerin.
ST. LORENZ (csw). "Ich arbeite furchtbar gerne", sagt Sabine Sperr-Lehrl, Chefin vom Landhotel Eichingerbauer. Sie ist täglich im Betrieb, von sieben Uhr Früh bis am Abend. Vor neun Jahren hat Sperr-Lehrl den Betrieb von ihren Eltern übernommen – mit ihrem Mann Norbert Sperr, mit dem sie gemeinsam die Geschäftsführung innehat.
Seit 2008 setzen die beiden neben dem Seminarbetrieb auf Wellness- und Individualurlaub. "Mit einer Auslastung von 78 Prozent bei 360 Öffnungstagen sind wir sehr zufrieden", sagt Sperr-Lehrl. Nach der Tourismusfachschule in Bad Ischl war sie zwei Jahre auf Saison, ehe sie daheim in den Betrieb einstieg.
Alleine geht es nicht
Was macht eine erfolgreiche Unternehmerin aus? "Die Liebe zum Beruf, ein gutes Team, ein guter Familienrückhalt und gesunder Optimismus", ist die 41-Jährige überzeugt. "Man braucht die hundertprozentige Unterstützung von Partner und Familie." Und wie sieht es mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie aus? "Man soll sich als Unternehmerin nicht davor scheuen, beides zu wollen", so Sperr-Lehrl, die ein Au-pair-Mädchen beschäftigt. Wichtig ist ihr, die mit ihrem Mann und den beiden Töchtern (7 und 13 Jahre) im Haus wohnt, trotzdem Zeit für sich zu finden. "Man muss lernen zu delegieren." Viele der 29 Mitarbeiter sind bereits lange beim Eichingerbauer beschäftigt. "Es ist ein Geben und Nehmen."
Offen sein für Neues
Wesentlich findet Sperr-Lehrl, sich viel anzusehen und offen für Neues zu sein, ohne die Bodenhaftung zu verlieren. "Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit", ist ihr Motto. Einen gesunden Betrieb übernehmen zu können, sei eine große Chance. Die ältere Generation müsse aber auch schätzen, wenn jemand selbstständig sein will. Mit ihren Eltern habe dies gut funktioniert, erzählt Sperr-Lehrl – sicher auch ein Geheimnis ihres Erfolgs.
Weibliche Führungskräfte:
3040 Frauen sind in Oberösterreich als handelsrechtliche Geschäftsführerinnen registriert, dem gegenüber stehen 22.018 Männer, was einen Frauenanteil von 12,1 Prozent ausmacht. Bei den gewerberechtlichen Geschäftsführerinnen macht der Frauenanteil 12,8 Prozent aus (3898 Frauen und 26.453 Männer).
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