Polizei
Alkohol im Straßenverkehr: ein Schwerpunkt der Polizei
Im Corona-Jahr 2020 gab es mehr Unfälle mit verletzten Personen und alkoholisierten Fahrzeuglenkern.
BEZIRK VÖLKERMARKT. „Alkoholisiert Auto zu fahren ist leider nach wie vor ein Riesenthema“, sagt Hauptmann Gerhard Raffer, Bezirkspolizeikommandant-Stellvertreter und Leiter des Einsatz- und Verkehrsreferates. Ein Blick in die Verkehrsstatistik: Im Jahr 2019 gab es im Bezirk Völkermarkt 136 Verkehrsunfälle mit Personenschaden, sechs der Unfalllenker waren alkoholisiert. Im Jahr 2020 waren es 146 Verkehrsunfälle mit Personenschaden im Bezirk und der Anteil der alkoholisierten Unfalllenker ist auf 16 gestiegen.
Hohe Werte, jede Uhrzeit
2020 waren aufgrund der Corona-Pandemie nahezu alle Veranstaltungen und Feste abgesagt, die Gastronomie war sehr lange geschlossen bzw. die Sperrstunde vorverlegt. „Das ist für mich ein Indiz, dass der Anteil an Personen, die zuhause Alkohol trinken und dann einfach Auto fahren, erschreckend groß sein muss“, gibt Raffer zu bedenken. „Auch Werte jenseits der zwei Promille sind keine Seltenheit mehr.“ Der Alkohol-Höchstwert betrug vergangenes Jahr 2,62 Promille – gemessen mit dem Alkomat um 17 Uhr bei einer Lenkerin. „Es ist keine Schikane, wenn wir auch tagsüber Alkoholvortests durchführen. Die Zahlen belegen leider, dass nicht nur um 2 Uhr in der Früh nachweislich alkoholisierte Lenker auf den Straßen unterwegs sind“, betont der Leiter des Verkehrsreferats.
Polizei zeigt Präsenz
Die drohenden Strafen schrecken anscheinend viele Autofahrer nicht ab. „Wenn man schwerst alkoholisiert einen Unfall mit Personenschaden verursacht, ist damit eine Fülle an Konsequenzen verbunden, die existenzbedrohend sein können“, erklärt Raffer. Die Zahl der Alkohol- und Drogenanzeigen im Bezirk ist von 235 Anzeigen im Jahr 2019 auf 210 Anzeigen im Jahr 2020 nur leicht gesunken. „Mir liegt eine sichtbare Präsenz der Polizei am Herzen, mein Bestreben ist es, diese weiter zu erhöhen“, sagt Raffer.
Ablenkung, Geschwindigkeit
Zu den „Dauerbrennern“ an Verfehlungen im Straßenverkehr gehören das Telefonieren am Steuer ohne Freisprecheinrichtung, Fahren ohne Sicherheitsgurt und nicht angepasste Geschwindigkeit. „Ablenkung/Unaufmerksamkeit und nicht angepasste Geschwindigkeit gehören zu den häufigsten Unfallursachen“, weiß Raffer. Zum Verkehrsreferat gehört auch die Bezirksverkehrsgruppe mit aktuell 14 Beamten von verschiedenen Dienststellen. Zu den Aufgaben des Referates gehört auch die bezirksweite Einsatzplanung der Verkehrsstreifen, zum Beispiel an besonders unfallträchtigen Straßen, die sich aus der Unfallstatistik ablesen lassen. „Von den Unfallzeiten bemerken wir eine Häufung ab der Mittagszeit bis etwa 19 Uhr“, erklärt Raffer. 2020 gab es im Bezirk auch vier Todesopfer im Straßenverkehr zu beklagen, das sind leider zwei mehr als im Jahr 2019.
Schwerpunkte
Koordiniert mit der Landesverkehrsabteilung führt die Polizei im Bezirk auch heuer wieder themenbezogene Schwerpunktkontrollen durch: Im ersten Quartal liegt der Schwerpunkt auf Alkohol und Drogen im Straßenverkehr, im zweiten – zum Beginn der Fahrradsaison – auf einspurigen Fahrzeugen, im dritten auf dem Thema Geschwindigkeit (auch bezüglich „frisierter“ Mopeds) und im vierten Quartal steht das Thema Sicherheit mit Sichtbarkeit in der Dämmerung, Schulwegsicherung und Kindersicherheit im Mittelpunkt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.