Internationaler Frauentag
Claudia Kuchling arbeitet in einem Männerberuf
Der Internationale Frauentag wird weltweit am 8. März gefeiert. Die WOCHE hat diesen Tag zum Anlass genommen und mit einer Frau in einem eher typischen Männerberuf gesprochen.
VÖLKERMARKT. Der 8. März als Internationaler Frauentag entwickelte sich in der Zeit um den Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht und die Emanzipation von Frauen und Arbeiterinnen. Inzwischen hat sich dieser Tag im Bewusstsein unserer Gesellschaft verankert und will auf die Anliegen von Frauen aufmerksam machen. Die WOCHE hat anlässlich dieses Tages mit Claudia Kuchling gesprochen, die einen Doppelberuf als Karosseriebau- und Lackiertechnikerin ausübt.
Schule oder Arbeiten?
Angefangen hat alles in der Höheren Bundeslehranstalt mit der Frage: Arbeiten oder Schule? "Ich habe dann den Film 'Flashdance' gesehen und in einer Szene wird an einem Auto herum geflext. Da habe ich dann gewusst, dass ich so etwas machen möchte", erzählt Kuchling. Zuerst wollte sie den Mechanikerberuf erlernen, doch ihr Lehrherr wollte sie darin nicht ausbilden. Somit ist die 30-Jährige dann in die dreieinhalbjährige Lehre für Karosseriebau- und Lackiertechnik hineingerutscht, die sie in St. Primus absolviert hat. "Im Nachhinein war es die bessere Wahl und die beste Entscheidung, die ich getroffen habe, denn es gefällt mir wirklich total", so die 30-Jährige, die seit dreieinhalb Jahren beim Autohaus Purkowitzer in Völkermarkt arbeitet. Zusätzlich hat sie auch den Meisterbrief absolviert, der den Abschluss einer jeder Lehre bildet: "Ich komme aus einer Meisterfamilie, denn auch mein Papa und mein Bruder haben den Meisterbrief."
Macht Spaß mit Autos zu arbeiten
Kuchling macht es Spaß mit Autos zu arbeiten: "Mir gefällt an meinem Beruf wirklich alles." Zusätzlich erfordert die Arbeit als Karosseriebau- und Lackiertechnikerin eine gewisse Kreativität und auch ein feines Händchen. So ist der Lackaufbau beispielsweise wichtig, damit kein Rost entsteht. In diesem Beruf ist man also Spezialist für Lack und Blech. "Der Beruf ist definitiv eine Männerdomäne. Man muss den Männern schon zeigen, was man kann", so Kuchling.
Mehr Frauen im Männerberuf
Die 30-Jährige, die in einer handwerklichen Familie aufgewachsen ist, findet das Schnuppern zur Berufsorientierung sehr wichtig um zu sehen welche Berufe es überhaupt gibt und wie es tatsächlich in einem Unternehmen zugeht. "Als Frau sollte man sich definitiv mehr trauen und schon auch hart im Nehmen sein", meint die Gösselsdorferin. Sie ist dafür, dass mehr Frauen in Männerberufen tätig sind. Frauen sind oft genauer beim Arbeiten. Kuchling war im Lehrgang "Karosseriebau" in ihrer Berufsschule die erste Frau und auch eine der ersten Frauen, die den Meisterbrief gemacht haben.
Zur Sache:
Name: Claudia Kuchling
Alter: 30 Jahre
Wohnort: Gösselsdorf
Beruf: Karosseriebau- und Lackiertechnikerin beim Autohaus Purkowitzer
Familienstand: Single
Hobbys: Tennis spielen, Computer
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