Froschwanderung

Eisenkapplerin ist seit 15 Jahren für Amphibien im Einsatz

Von Februar bis Ende März wandern Frösche, Kröten und Mulche über die Straßen, um Laichplätze zu finden. Leider meist mit fatalen Folgen für die Tiere.

EISENKAPPEL-VELLACH. Jedes Jahr im Frühjahr verlassen die Amphibien ihre Winterverstecke und begeben sich auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Dieser lange und gefährliche Weg ist für die Tiere mit vielen Gefahren verbunden. Um die Amphibien sicher zu ihrem Laichgewässer zu bringen, gibt es im Bezirk einige "Froschklauber", die den Tieren beim Überqueren der Straße helfen. Eine davon ist Paula Micheuz aus Bad Eisenkappel. 

3.418 Amphibien gerettet

Seit mittlerweile 15 Jahren ist Paula Micheuz als "Froschklauberin" in Eisenkappel unterwegs. Ihr Sammelgebiet erstreckt sich rund um den Schlossparkteich. Vergangenes Jahr konnte sie 3.418 Amphibien sicher über die Straße und zu ihren Laichgewässern bringen.

Gefährdete Tierart

Die Amphibien zu denen Kröten, Frösche, Unken, Molche und Salamander gehören zählen zu den gefährdeten Tierarten in Kärnten und stehen unter Naturschutz. "Es ist mir ein großes Interesse die Amphibien zu schützen, denn sie nützen auch uns Menschen. Sie dienen als Nahrung für viele heimische Wildtiere und fressen selbst auch verschiedenste Kleintiere und halten uns somit unzählige Schädlinge und kleine Plagegeister vom Leib", erzählt Paula Micheuz. 

Gefährliche Barriere

Amphibien verlassen bereits in den ersten frostfreien Nächten ihre Winterquartiere und wandern zu ihren Laichgewässern. An nahezu jedem stillen Gewässer finden sich daher von März bis April zahlreiche Kröten und Frösche, die sich paaren und ihre Eier ablegen. "Auf ihren Wanderrouten finden die Amphibien immer wieder Hindernisse vor. Die gefährlichste Barriere sind die Straßen", so die "Froschklauberin".

Auf der Suche nach Unterstützung

"An der B82 im Bereich des Kurbades in Bad Eisenkappel befindet sich so eine Amphibienwanderstrecke. Hier werden die Tiere mit Hilfe der Zaun-Kübel-Methode vom Erreichen der Fahrbahn abgehalten." Die Tiere werden dann von Paula Micheuz über die Straße getragen, wo sie ihren Weg zum Laichgewässer fortsetzen können. Derzeit ist Micheuz die einzige "Froschklauberin" in Bad Eisenkappel und auf der Suche nach Unterstützung: "Es wäre natürlich super, wenn sich mir noch jemand anschließen würde. Diese Aufgabe alleine zu bewältigen ist eine Mammutaufgabe." 

Aktion "Schützt den Froschkönig"

Vor einigen Jahren hat Micheuz die Aktion "Schützt den Froschkönig" gestartet. Dabei nimmt sie Kindergarten- und Schulkinder mit auf die Wanderstrecke der Amphibien und ermöglicht es ihnen beim Einsammeln der Tiere zu helfen. "Es macht mir viel Freude zu erleben, mit wie viel Einsatz die Kinder bei der Sache sind. Obwohl Erdkröten und Grasfrösche keine Kuscheltiere sind, nehmen einige Kinder sie ohne Scheu und Angst in ihre Hände." Am Teich werden sie dann von den Kindern in die Freiheit entlassen. 

Beeindruckendes Erlebnis

"Dieses Naturschauspiel zu beobachten und die knurrenden Rufe der Grasfrösche unter Wasser zu hören, ist für die Kinder ein beeindruckendes Erlebnis", so die Eisenkapplerin. Durch diese Aktion will sie den Kindern die Angst vor den Tieren nehmen und vermitteln, welche Bedeutung diese, unter Naturschutz stehenden Tiere, für die Umwelt haben. "Wichtig ist mir auch, die Kinder für die Tiere zu begeistern und sie dazu zu bewegen, den "Froschkönig" auch in Zukunft zu schützen."