Josef Polesnig aus Rinkenberg

Seine Öle sind "goldwert"

Josef Polesnig aus Rinkenberg ist Landwirt und Lehrer. Seine Öle erfreuen sich großer Beliebtheit und wurden bereits mehrfach ausgezeichnet. 

RINKENBERG. "In erster Linie produzieren wir Öl, also Sonnenblumen- und Kürbiskernöl. Zusätzlich auch noch Lein- und Dotteröl. Ich produziere aber auch noch Hadenmehl und baue Kartoffel an", erzählt Josef Polesnig, Landwirt und Lehrer aus Rinkenberg. Die Begeisterung für Kürbiskernöl und das Interesse, selbst Kürbisse anzubauen, entstand in Graz während seines Studiums: "Mein erster Anbau erfolgte nach dem Studium. Ich studierte in Graz und dort schmeckte mir das Kürbiskernöl so. Dann wollte ich das auch unbedingt daheim anbauen. Ich pachtete mir ein Stück Ackerfläche vom Nachbar, wo ich dann die Kürbisse anbaute. Damals musste noch mit der Hand geerntet werden". Mittlerweile baut Polesnig schon seit 35 Jahren Kürbisse an. "Das Sonnenblumenöl hingegen wird schon länger produziert - das produzierten bereits meine Eltern. Früher baute fast jeder, der eine Landwirtschaft hatte, Sonnenblumen an und produzierte Sonnenblumenöl", so Polesnig.

"Tätigkeiten ergänzen sich optimal"

Josef Polesnig ist außerdem Lehrer für die Mittelschulfächer Religion, Slowenisch und Italienisch. Derzeit unterrichtet er in der Mittelschule Bleiburg das Fach Religion. Auf die Frage, wie sich beide Berufe miteinander vereinbaren lassen, erklärt Polesnig: "Du brauchst zur geistigen Belastung auch eine körperliche. Meine Tätigkeiten ergänzen sich optimal. In den Sommerferien erfolgt nämlich der Großteil der Ernte. Außerdem bekomme ich jetzt Unterstützung von meinem Sohn Daniel, da dieser heuer die Ausbildung zum landwirtschaftlichen Facharbeiter abgeschlossen hat". Polesnig weiter: "Auf 14 Hektar Ackerfläche baue ich rein für die Ölproduktion an. Ich kann mir die Arbeit selbst einteilen, natürlich muss aber auch das Wetter mitspielen".

Qualität im Fokus

"Die Genauigkeit und Sauberkeit ist mir bei meinen Produkten extrem wichtig. Es beginnt mit dem Anbau, wo ich bereits schaue, dass der Mond passt, damit dann in weiterer Folge das Wachstum nicht beeinträchtigt ist. Dann muss der richtige Zeitpunkt der Ernte festgestellt werden. Nach dem Trocknen müssen die Früchte geputzt werden, um andere Pflanzenreste zu entfernen, da diese sonst einen verfälschten Geschmack abgeben könnten. Es wird immer darauf geachtet, dass alles frisch gepresst wird. Auch die Lagerung spielt eine wesentliche Rolle. Ich habe ein Kühlhaus, in welchem sich die Ware das ganze Jahr befindet", erläutert Josef Polesnig den aufwendigen Prozess bis zum fertigen Speiseöl. Auf die Frage, wie sich die heurigen Unwetter auf die Ernte ausgewirkt haben, entgegnet Polesnig: "Die Pflanzen haben schon gelitten, aber nachdem bei uns der Boden eher schottrig ist, lag der Ernteertrag bei ungefähr 80 Prozent. Zufrieden muss man einfach immer sein".

In der Region vertreten

"Meine Produkte gibt es bei Zadruga, bei Spar in Bleiburg, Eisenkappel, Eberndorf und Globasnitz sowie im Lagerhaus Völkermarkt zu erwerben. Natürlich auch direkt bei mir daheim. Am Josefimarkt in Eberndorf, am Wiesenmarkt in Bleiburg und am Farantfest in Globasnitz bin ich ebenfalls mit meinen Produkten vertreten", sagt Polesnig. Die Qualität spielt bei seinen Produkten eine besonders große Rolle: "Wenn der Geschmack passt, dann ist am Ende der Preis auch nicht mehr so entscheidend. Wenn eine Pressung fertig ist, wird das Öl immer verkostet. Bei der letzten Öl-Prämierung habe ich vier Mal Gold für alle Öle von mir bekommen", erzählt Polesnig stolz.