"Wald schützt Menschen vor Elementargefahren"
Am 15. Juli findet der Holzstraßenkirchtag in Straßburg statt. Diesbezüglich hat die WOCHE mit dem Direktor der LFS-Goldbrunnhof über den nachwachsenden Rohstoff Holz gesprochen.
VÖLKERMARKT. Im Vorfeld des großen Holzstraßenkirchtages, der am 15. Juli in Straßburg stattfindet, hat die WOCHE mit Peter Glantschnig, Direktor der Landwirtschaftlichen Fachschule (LFS) Goldbrunnhof, darüber gesprochen, welchen Stellenwert der Rohstoff Holz hat und worauf man bei der Aufforstung achten sollte.
62 Prozent mit Wald bedeckt
Rund 62 Prozent der Fläche Kärntens sind mit Wald bedeckt. Damit liegt Kärnten, hinter der Steiermark, österreichweit im Spitzenfeld. "Durch die Aufforstung und das natürliche Zuwachsen nimmt die Waldfläche auch immer weiter zu", erzählt Peter Glantschnig, Direktor der LFS Goldbrunnhof. Der Wald erfüllt dabei verschiedene Nutzfunktionen. "Da wäre als Erstes die Schutzfunktion. Der Wald schützt uns Menschen vor Elementargefahren wie zum Beispiel Muren oder Lawinen", erklärt Glantschnig.
Angemessen verhalten
Auch für den Ausgleich des Klimas ist der Wald verantwortlich: "Die Bäume reinigen die Luft und speichern das Wasser. Außerdem verringern Bäume auch, wenn der Wald dicht genug ist, den Lärm."
Von vielen Menschen wird der Wald auch zur Erholung genutzt. "Vor allem Menschen aus der Stadt nutzen die Zeit nach der Arbeit, um sich im Wald zu erholen. Mischwälder haben hierbei den höchsten Erholungswert für Geist und Seele." Nutzt man den Wald als Erholungsraum, sollte man laut Glantschnig jedoch etwas bedenken: "Der Wald dient vielen Tieren als Lebensraum und Lebensgrundlage. Deshalb sollten sich die Menschen als Besucher dort auch angemessen verhalten."
Lange Produktionszeiträume
Bedenken sollte man auch, dass mit der Holzernte lange Produktionszeiträume verbunden sind. "Das hängt natürlich von der Baumart ab. Aber im Durchschnitt kann man sagen, dass es rund 60 Jahre dauert, bis man Qualitätsholz weiterverarbeiten kann. Energieholz braucht rund 20 Jahre zum Wachsen."
Die Zukunft meistern
Um den hohen Waldanteil in Kärnten auch weiterhin zu halten, sei deshalb die richtige Aufforstung besonders wichtig. "Auf standorttaugliche Baumarten, die mit dem Klima und den Bodenverhältnissen zurechtkommen, ist hierbei besonders zu achten", erklärt Glantschnig. Dabei sollte man sich daran orientieren, welche Baumarten bereits in diesem Umfeld wachsen.
"Nur wenn man das erkennt, kann man einen stabilen, widerstandsfähigen und gesunden Wald haben und die Zukunft auch gut meistern."
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