Pflanzentausch
Ein Platzerl für grüne Daumen wartet in Währing
Der Pflanzentausch in Währing startet wieder. Für Initiatorin Gudrun Kaitna-Engel ist es ein Herzensprojekt.
WIEN/WÄHRING. Es grünt so grün in Währing: Wohin man nur schaut, blüht es aktuell im Bezirk. Aber nicht nur in den öffentlichen Parks, sondern auch in den Gärten und auf den Balkonen der Bezirksbewohner. Doch wohin mit all den Stecklingen, Ablegern und Co.? Gudrun Kaitna-Engel hat die Antwort.
Seit bereits sechs Jahren veranstaltet sie einen Pflanzentausch am Vorplatz der Pötzleinsdorfer Kirche in der Schafberggasse 2. Der Ort dafür ist bewusst gewählt, denn der Eingang des Pötzleinsdorfer Parks sei eine Schnittstelle zwischen Stadt und Park und würde immer viele verschiedene Menschen ins Grüne locken – auch Familien. "Es kommen viele Kinder beim Pflanzentausch vorbei. So sehen sie, dass man auf Pflanzen achtgeben muss", sagt Kaitna-Engel.
Gemeinsames Projekt
Eine wichtige Rolle beim Projekt spielt auch die Pfarre selbst, die bereits seit einigen Jahren als Umweltpfarre aktiv sei und Projekte wie dieses unterstützt. Für die Tauschbörse hat man einen fixen Tisch für die Pflanzen aufgestellt. Überwacht oder abgesperrt ist der Bereich nie, schließlich handelt es sich beim Pflanzentausch um ein Vertrauensprojekt. Alle Währinger von jung bis alt haben also jederzeit Zugang, um neue Pflänzchen bringen und mitnehmen. Kaitna-Engel betreut den Stand jedoch immer sonntags von 10.30 bis 12 Uhr.
Beim Projekt geht es aber nicht nur um das Austauschen, sondern auch um einen bewussten Umgang mit der Natur. "Es werden viele Pflanzen weggeworfen. So ist auch Schritt für Schritt die Idee hinter dem Projekt entstanden", sagt die als Malerin tätige Kaitna-Engel.
Pflanzerl für jeden Geschmack
Die Auswahl der Pflanzen ist groß und jeder Pflanzenfreund wird fündig. Getauscht wird übrigens von klein bis mittelgroß – zumindest alles, was noch getragen werden kann. Dabei bleibt aber alles im Bereich des Überschaubaren, denn "es soll ja kein Blumengeschäft sein".
Seit einiger Zeit erhält die gebürtige Währingerin Unterstützung von zwei Biologinnen. "Wir beschriften die Pflanzen und geben Rat zur Pflege, so gut wir es halt können", sagt sie. Es ist kein Zufall, dass sie die beiden Expertinnen durch die Tauschbörse kennenlernten, denn der Tisch voll mit den grünen Schönheiten gleiche fast einem Sozialprojekt. "Es wird ein niederschwelliger Zugang geboten und beim Austausch der Pflanzen entstehen immer wieder schöne Geschichten und Menschen kommen zusammen", sagt Kaitna-Engel. So ist sie schon lange nicht mehr nur alleine für die Pflanzen zuständig. Es haben sich bereits einige freiwillige Helfer gefunden, die ihr beim Gießen der Pflanzen unter die Arme greifen.
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