Währinger Heldin
Für Doris Weis ist ihr Geschichtsinteresse ihre Berufung
Doris Weis ist die Heldin von Währing! Seit fast 20 Jahren leitet sie das Bezirksmuseum und kuratiert Ausstellungen.
WIEN/WÄHRING. Ob es das alte Währinger Wappen ist, die Totenmaske des Burgschauspielers Josef Kainz, ein Kaffeehaustisch aus dem ehemaligen „Cafe zum wilden Mann“ oder der Urkundenbehälter für die Gründungsurkunde des Amtshauses ist: Doris Weis hütet die Schätze des Bezirksmuseums seit fast 20 Jahren. „Eigentlich bin ich ein Stubenhocker“, meint die 78-Jährige.
Um nicht nur zu Hause zu sein, hat sie nach ihrer Pensionierung und der Tätigkeit in einer Bank als Helferin im Bezirksmuseum angefangen. „Geschichte hat mich schon immer interessiert und ganz besonders die Geschichte von Währing. Ich bin schließlich hier geboren, aufgewachsen und lebe noch immer in Gersthof.“
Fast täglich ist die rüstige Pensionisten in ihrem Museum zu finden, bereitet Ausstellungen vor, schreibt Artikeln für das Periodika „Unser Währing“, macht die gesamte Administration oder führt Schulklassen durch ihr Museum. Selbstverständlich ist ihr Engagement freiwillig und unentgeltlich. Für ihr tolles Engagement und ihren Einsatz als Leiterin des Bezirksmuseums wurde Doris Weis nun von den Lesern der Bezirkszeitung zur Wiener Heldin von Währing gewählt. Weis: „Ich freue mich, obwohl ich lieber im Hintergrund arbeite.“
Eine Lebensaufgabe
Doris Weis hat viel von ihrem Vorgänger Paul Katt gelernt, sowohl über die Geschichte des Bezirks, als auch über die Präsentation in einer Ausstellung. Trotz des beengten Platzes im Museum zeigen die vielen Exponate und Schriftstücke die Entwicklung der einzelnen Grätzeln, zu denen Weis viele Geschichten erzählt. „Besonders gerne führe ich Kinder und Schulklassen durch das Museum“, verrät die Heldin von Währing.
Dabei mag sie es gar nicht, wenn Besucher unangebrachte Fragen stellen und antwortet darauf schon einmal mit bissigem Humor. „Einmal wollte jemand wissen, warum wir hier alte Geldscheine ausstellen, da habe ich gesagt, dass wir in Währing ja nicht mit Kaurimuscheln gezahlt haben“, lacht Weis.
Weis denkt nicht ans Aufhören
Die Ursprünge des Museums gehen auf eine Geschichtssammlung von Lehrern zurück. Diese wurden im alten Währinger Heimatbuch zusammengefasst. Kombiniert mit gesammelten Objekten, bildeten diese Materialien die Ursprünge des Museums. „Das Museum wurde 1937 gegründet“, informiert Weis.
Die rüstige Pensionistin wird von zwei ehrenamtlichen Helfern unterstützt, doch deutlich mehr Helfer sind für den Erhalt und die Öffnungszeiten des Museums notwendig, weshalb Weis gerne um Mithilfe bittet. „Ich selbst komme so lange ins Museum, wie ich die Stufen zu meiner Wohnung im zweiten Stock hinunter und hinauf gehen kann“, verspricht die Heldin von Währing.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.