Verdacht: Hunde sollten in der Arena kämpfen

- Erwin Schlosser mit einem der Tiere. "Die Verletzungen deuten auf Hundekämpfe hin", so der Tierheimbetreiber.
- Foto: privat
- hochgeladen von Peter Zellinger
Zwei Männer aus der Gemeinde Vitis sollen in illegale Hundekämpfe verwickelt sein
VITIS. Am Donnerstag ging bei der Bezirkshauptmannschaft Waidhofen ein Hinweis von Kollegen aus Oberösterreich ein. Polizeibeamte dort hatten zwei Männer angehalten und bei ihnen vier Ausweise für Kampfhunde gefunden. Da von den Tieren aber keine Spur war, begannen die Polizisten, nachzufragen.
Wie sich herausstellte, hatten die Männer ihre Hunde in Schacherdorf (Gemeinde Vitis) untergebracht. Die Polizisten aus Vitis fanden die Tiere auf einem Autoanhänger aufgeteilt in vier Hundeboxen, die mit Planen getarnt waren. Der Anhänger war in einem Stadel in Schacherdorf abgestellt. Wasser oder Futter hatten die Staff- und Bullterrier nicht. Auch wie lange die Tiere schon auf dem Anhänger waren, ist derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen
Aggressiv und ängstlich
Amtstierarzt Franz Appel ordnete sofort an, die Tiere ins Tierheim Schlosser zu bringen. Was sich dort herausstellte, geht weit über das Vernachlässigen von Tieren hinaus: Die Tiere sind mit Narben von alten Bisswunden übersät. "Ein Hündin hat ein völlig verwachsenes Loch, wo einmal ihr Auge war", berichtet Tierheimbetreiber Erwin Schlosser. Diese Verletzung könne fast nur von Kämpfen stammen, ist Schlosser überzeugt.
Auch das Verhalten der Tiere deutet auf ihre Verwendung in der Kampf-Arena hin: Gegenüber Menschen sind sie verschreckt und ängstlich, doch Artgenossen werden sofort angegriffen. "Wir konnten die beiden Rüden kaum voneinander trennen. Als wir sie aus den Boxen geholt haben, sind sie sofort aufeinander losgegangen", berichtet Schlosser.
Wo sind die anderen Hunde?
Drei der vier Tiere (es handelt sich um zwei Weibchen und zwei Rüden) sind unterernährt. Derzeit wird ermittelt, wem die Tiere tatsächlich gehören. Amtstierarzt Franz Appel wollte im Gespräch mit den Bezirksblättern den Verdacht auf Hundekämpfe nicht konkret bestätigen, aber nur so viel: "Diese Sache muss auf jeden Fall aufgeklärt werden. Das Wichtigste ist, dass es den Hunden derzeit gut geht."
Rätsel geben derzeit noch neun Impfpässe aus Tschechien und Rumänien auf, die der angebliche Besitzer den Beamten vorgelegt hat: Nur einer konnte einem Hund zugeordnet werden, wo die restlichen Hunde sind, oder ob sie überhaupt noch leben, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Der amtsbekannte angebliche Besitzer der Tiere hat eine andere Version: Er habe die Tiere "gefunden" und retten wollen.


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